Wildbiene des Monats September 2023: Die Langschwanz-Kegelbiene

Einige Bienen bauen keine eigenen Nester und sammeln keinen Pollen als Proviant für ihre Larven. Sie lassen dies ganz einfach von anderen erledigen. Ähnlich dem Kuckuck legen sie in einem unbeobachteten Moment ihre Eier in das Nest einer pollensammelnden Wildbienenart. Ihre Larven ernähren sich vom Proviant der Wirtsbiene. Da sie keinen Pollen sammeln, haben sie auch keine Vorrichtung, um ihn zu transportieren und sind im Gegensatz zu vielen anderen Bienenarten nur wenig behaart.

In Deutschland sind ca. ¼ der bekannten Wildbienenarten sogenannte Kuckucksbienen. Dazu gehört auch die Langschwanz-Kegelbiene (Coelioxys elongata). Ihren Namen tragen Kegelbienen wegen des kegelförmigen Hinterleibes des Weibchens, der es ihr ermöglicht durch die Hülle von Brutzellen zu stechen, um ihre Eier abzulegen. Kuckucksbienen machen einen wesentlichen Anteil unserer heimischen Wildbienenarten aus und sind ebenso schützenswert und wichtig für die Biodiversität wie pollensammelnde Bienenarten.

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Bild 1: Nick Goodrum / CC BY 2.0Flickr

Bild 2: Nick Goodrum/ CC BY 2.0Flickr

Bild 3: Tim Worfolk / CC BY 2.0Flickr

Bild 4: Gilles San Martin / CC BY-SA 2.0Flickr

Biologie der Langschwanz-Kegelbiene (Coelioxys elongata)

  • Familie

    Megachilidae

  • Körpergröße

    11-13 mm. Die Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen.

  • Flugzeit

    Mitte Juni bis Ende September.

  • Verbreitung

    Die Langschwanz-Kegelbiene ist fast über die gesamte Paläarktis verbreitet. Sie kommt in Europa, Russland, Zentralasien, Sibirien und Nordafrika vor. In Deutschland ist sie lückenhaft verbreitet aber selten, besonders im Norden ist sie sehr selten bis fehlend. Ihr Vorkommen richtet sich grundsätzlich nach dem Vorkommen ihrer Wirte.

  • Nistweise

    Die Weibchen der Langschwanz-Kegelbiene legen ihre Eier in die Nester verschiedener Arten der Mörtel- und Blattschneiderbienen. Dafür nutzen sie ihren spitzen Hinterleib, mit dem sie durch die Hülle der Brutzelle stechen können. Sie gelten daher als sogenannte Brutparasiten. Nachdem die Larve geschlüpft ist, ernährt sie sich vom Pollenvorrat des Wirtes und tötet anschließend die Wirtslarve. Langschwanz-Kegelbienen legen also keine eigenen Nester und Nahrungsvorräte an und sammeln daher keine Pollen. Sie haben jährlich nur eine Generation und überwintern als Larven im Kokon.

  • Ernährung

    Die Larven der Langschwanz-Kegelbiene ernähren sich kleptoparasitisch. Dies bedeutet, dass sie die Nahrung ihres Wirtes nutzen. Als Imago ernähren sie sich vom Nektar verschiedener Pflanzenarten wie Hornklee (Lotus corniculatus), Gewöhnlichem Natternkopf (Echium vulgare) oder Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa).

  • Wirtsbienen

    Die Langschwanz-Kegelbiene parasitiert bei mehreren Bienenarten aus der Gattung der Mörtel- und Blattschneiderbienen (Megachile). Innerhalb dieser Gattung wurde sie bereits bei 6 verschiedenen Arten als Parasit beschrieben. Unter anderem legt sie Ihre Eier in die Nester von Megachile centuncularis, M. circumcincta, M. leachella und M. pyrenaea. Dieses breite Wirtsspektrum ist für Kuckucksbienen sehr ungewöhnlich.

  • Gefährdung und Schutz

    Nicht gefährdet, aber besonders geschützt nach BNatSchG.

Was können Sie tun?

Es ist ein schönes Zeichen, wenn Sie bei sich im Garten die Langschwanz-Kegelbiene entdecken, denn auch wenn sie eine parasitische Art ist, ist sie Teil der Biodiversität. Für ihre Fortpflanzung benötigt sie eine stabile Wirtspopulation. Um die Langschwanz-Kegelbiene zu fördern, müssen die Wirtsarten unterstützt und gefördert werden.