Hamburg brummt!

20 Millionen Blühpflanzen mehr für Hamburg! Seit 2015 setzt sich die Deutsche Wildtier Stiftung für den Schutz von Wildbienen und anderen bestäubenden Insekten ein. Die norddeutsche Stadt ist durch zahlreiche Blühflächen bereits viel wildbienenfreundlicher geworden.

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Wildbienenarten sind bislang in Hamburg bekannt!

Besonderheit Rote Liste

Rote Listen geben Auskunft darüber, ob Arten in ihrem Bestand gefährdet sind. Für Hamburg fehlt eine systematische Bestandsaufnahme von Wildbienen. Die Deutsche Wildtier Stiftung erstellt die erste Rote Liste der Wildbienen und Wespen von Hamburg. Das 2016 gestartete Projekt wird von unserem Wildbienenexperten Dr. Christian Schmid-Egger betreut und in Zusammenarbeit mit dem Zoologischen Institut sowie dem Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg durchgeführt.

Wie läuft die Erfassung der Wildbienen und Wespen ab?

Jedes Jahr erfassen wir Wildbienen- und Wespenarten auf verschiedenen Grünflächen Hamburgs. Die Flächen werden zwischen April und August in regelmäßigen Abständen (alle 3 bis 4 Wochen) untersucht. Diese Zeitspanne ist wichtig, da viele solitäre Wildbienen arttypische Flugzeiten von nur wenigen Wochen haben. Wir finden also im Frühjahr andere Arten als im Spätsommer. Hauptwerkzeug der Biologen ist ein Kescher, mit dem die Insekten gefangen werden. Zusätzlich werden Fallen, wie die Malaisefalle, ein zeltartige Falle für Fluginsekten, eingesetzt. Wildbienen, deren Art nicht zweifelsfrei im Gelände bestimmt werden kann, werden der Natur entnommen, um sie im Labor unter dem Binokular (ähnlich einer Lupe) zu untersuchen. Da Wildbienen unter dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes stehen, wurde uns für das Vorhaben von der Umweltbehörde Hamburg eine Ausnahmegenehmigung für den Fang ausgestellt. Das Abtöten und die Präparation der Tiere sind erforderlich, weil die Unterscheidungsmerkmale vieler Wildbienenarten nur bei hoher Vergrößerung erkennbar sind. Bei einer Reihe von Tieren müssen beispielsweise die männlichen Genitalien heraus präpariert werden, anhand derer eine Artbestimmung möglich ist. Nur etwa 20 bis 30 % aller Arten lassen sich direkt im Gelände bestimmen.

Wenn Sie mehr über die Rote Liste erfahren wollen, klicken Sie HIER.

UNSERE PROJEKTARBEIT IN HAMBURG

Seit 2015 engagiert sich das Hamburger Wildbienenprojekt aktiv im Schutz und der Förderung von Wildbienen im urbanen Raum. In Kooperation mit verschiedenen Partnern werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um Wildbienenlebensräume zu gestalten und auf die Bedürfnisse dieser wichtigen Bestäuber einzugehen.

Aktivitäten im Überblick:

  1. Wildblumenflächen: Durch die Anlage von Wildblumenflächen wird eine reichhaltige Nahrungsquelle für Wildbienen geschaffen. Diese Flächen dienen nicht nur als Nahrungsgrundlage, sondern auch als Lebensraum für eine vielfältige Insektenwelt.
  2. Nistmöglichkeiten: Um die Lebensbedingungen für Wildbienen zu verbessern, werden gezielt Nistmöglichkeiten geschaffen. Dazu gehören Abbruchkanten, offene Bodenstellen, Sand- und Steinhaufen sowie Totholz. Diese Elemente bieten den Wildbienen optimale Bedingungen für ihre Fortpflanzung und Entwicklung.
  3. Bewusstseinsbildung: Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Lebensweise und die Gefährdung von Wildbienen. Durch Aufklärungsarbeit und Öffentlichkeitskampagnen wird versucht, ein breites Bewusstsein für den Schutz dieser Insekten zu schaffen.

Projektentwicklung:

Seit dem Start im Jahr 2015 hat sich das Projekt stetig weiterentwickelt. Was zunächst mit einer überschaubaren Anzahl von Projektpartnern begann, hat sich zu einem umfassenden Netzwerk von Engagierten entwickelt, die sich gemeinsam für den Schutz der Wildbienen einsetzen. Die Vielfalt der Ideen und das gestiegene Interesse spiegeln wider, dass das Thema Insektenschutz eine breite Bevölkerungsschicht bewegt.

Beispielhafte Projekte:

  • Tierpark Hagenbeck: Seit 2017 gibt es einen Wildbienenlehrpfad im traditionsreichen Tierpark Hagenbeck. Dieser Pfad informiert Besucher über Wildbienen und schafft ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Insekten im Ökosystem.
  • Loki-Schmidt Garten: In Zusammenarbeit mit dem Loki-Schmidt Garten wurde ebenfalls ein Lehrpfad über Wildbienen ins Leben gerufen. Dieser Lehrpfad bietet weitere Informationen über Wildbienen und deren Lebensweise.
  • Ohlsdorfer Friedhof: Seit 2022 können Besucher einen Wildbienenrundgang auf dem Ohlsdorfer Friedhof absolvieren. Der Rundgang besteht aus informativen Stationen, die die Besucher über die faszinierende Welt der Wildbienen informieren.
  • Blühende Haltestellen: Ein herausragendes Pilotprojekt ist die Kooperation mit dem Hamburger Verkehrsverbund. An repräsentativen Haltestellen wurden Nahrungs- und Nistangebote für Insekten geschaffen. Diese Flächen dienen als „Trittsteine“ für Wildbienen auf ihrem Weg zu weiteren Nahrungsquellen und tragen zum Biotopverbund bei.
  • Dachbegrünungen auf Fahrgastunterständen: In Zusammenarbeit mit der Wall Decaux GmbH wurden Dächer von Fahrgastunterständen mit zahlreichen Wildstauden begrünt. Dieses Pilotprojekt untersucht die Effektivität von Dachbegrünungen für Wildbienen im städtischen Raum.
  • Naturnahe Gärten: In Zusammenarbeit mit dem Landesbund der Gartenfreunde e.V. und dem Naturgarten e.V. wird ein Fokus darauf gelegt, Gartenfreunde dazu zu ermutigen, ihre Gärten naturnah auszurichten. Durch Wettbewerbe, wie die im Jahr 2021/2023 durchgeführten, werden nicht nur einzelne Kleingärtner, sondern auch Kleingartenvereine für ihre naturnahe Gestaltung ausgezeichnet.

Ausblick und Erwartungen:

Das Hamburger Wildbienenprojekt hat eine beeindruckende Entwicklung genommen und konnte in den letzten Jahren viel für den Insektenschutz bewegen. Die Vielfalt der Projekte zeigt, dass der Schutz von Wildbienen in urbanen Räumen erfolgreich umgesetzt werden kann. Der interaktive Kartenüberblick bietet einen Einblick in weitere Aktionen und Aktivitäten des Projekts. Mit einer breiten Beteiligung der Bevölkerung und weiteren innovativen Ideen strebt das Projekt an, den Schutz der Wildbienen weiter zu intensivieren und als Vorbild für weitere Initiativen zu dienen.

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Vielen Dank an unsere Partner, die sich in Hamburg für die Wildbienen einsetzen!

Anton-Rée-Schule Allermöhe

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

BallinPark

17. Januar 2022/von Manuel Hensen

Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Botanischer Sondergarten Wandsbek

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Botanischer Verein zu Hamburg e.V.

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Centrum für Naturkunde (CENAK) der Universität Hamburg

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Das Geld hängt an den Bäumen gGmbH

23. September 2020/von Manuel Hensen

Deutscher Golf Verband e. V.

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Evangelische Stiftung Alsterdorf

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Friedhof Ahrensburg

9. August 2023/von Judy Kolster

Friedhof Ohlsdorf

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Friedhof Vahrendorf

9. August 2023/von Judy Kolster

Grundschule Bergstedt

9. Dezember 2022/von Julia Battermann

Gyula-Trebitsch-Schule

17. Februar 2020/von Manuel Hensen

Hamburg Airport

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Hamburger Imkerverband e.V.

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Hamburger Verkehrsverbund

23. September 2020/von Manuel Hensen

Harburg blüht

9. August 2023/von Judy Kolster

Imkerverein Harburg – Wilhelmsburg

19. November 2019/von Julia Battermann

Kindertagestätte St. Paulus

28. September 2020/von Manuel Hensen

Landesbund der Gartenfreunde e.V.

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Lebenshilfewerk Pinneberg

18. November 2019/von Julia Battermann

Loki Schmidt Garten – Botanischer Garten der Universität Hamburg

24. Januar 2022/von Manuel Hensen

OTTO Group

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Planten un Blomen

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Rotary Club Ahrensburg

4. Dezember 2018/von Manuel Hensen

SOS-Kinderdorf Worpswede

18. November 2019/von Julia Battermann

Sternwarte Bergedorf

8. März 2023/von Julia Battermann

Stiftung Ausgleich Altenwerder

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Technische Universität Hamburg Harburg

28. September 2020/von Manuel Hensen

Tierpark Hagenbeck

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen

Wall GmbH

5. Juli 2023/von Judy Kolster

Zoologisches Institut der Universität Hamburg

5. Oktober 2018/von Manuel Hensen