Hamburg brummt!

Im Jahr 2015 starteten wir in Hamburg mit zwei engagierten Partnern, dem Ohlsdorfer Friedhof und dem Hamburg Airport. Seitdem haben wir gemeinsam mit vielen weiteren Partnern über 70 Flächen von insgesamt rund 190.000 Quadratmetern für Wildbienen aufgewertet. Und aus einem Projekt mit einer überschaubaren Anzahl von Projektpartnern entwickelte sich ein umfassendes Netzwerk von Aktiven, die sich gemeinsam für den Schutz der Wildbienen einsetzen.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, in ganz Hamburg Wildblumenwiesen anzulegen, um die Stadt Schritt für Schritt bienenfreundlicher zu gestalten. Diese Flächen dienen nicht nur als Nahrungsgrundlage, sondern auch als Lebensraum für eine vielfältige Insektenwelt. Um die Lebensbedingungen für Wildbienen zu verbessern, werden auch gezielt Nistmöglichkeiten geschaffen. Bisher sind 226 Wildbienenarten in Hamburg bekannt.

Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Lebensweise und die Gefährdung von Wildbienen. Durch Aufklärungsarbeit und Öffentlichkeitskampagnen wird versucht, ein breites Bewusstsein für den Schutz dieser Insekten zu schaffen.

Außerdem erstellt die Deutsche Wildtier Stiftung aktuell unter der Leitung von Wildbienenexperte Dr. Christian Schmid-Egger die erste Rote Liste der Wildbienen und Wespen von Hamburg. Das Projekt wird seit 2016 von uns betreut und seitdem kontinuierlich mit Daten gefüttert.

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Wildbienenarten sind in Hamburg bekannt.

Beispielhafte Projekte

  • Blühende Haltestellen

    Ein herausragendes Pilotprojekt ist die Kooperation mit dem Hamburger Verkehrsverbund. An repräsentativen Haltestellen wurden Nahrungs- und Nistangebote für Insekten geschaffen. Diese Flächen dienen als „Trittsteine“ für Wildbienen auf ihrem Weg zu weiteren Nahrungsquellen und tragen zum Biotopverbund bei.

    Die Ergebnisse der Untersuchung eines Wildbienenexperten im Jahr 2022 waren erfreulich: 1.863 Tiere wurden insgesamt nachgewiesen, darunter 61 Wildbienen- und 54 Wespenarten, inklusive einer bisher in Hamburg nicht dokumentierten Grabwespenart. Sie unterstreichen die Bedeutung selbst kleiner Standorte als wertvolle Lebensräume für Wildbienen und Wespen in der Stadt.

  • Begrünte Fahrgastunterstände

    In Zusammenarbeit mit der Wall GmbH wurden Dächer von Fahrgastunterständen mit zahlreichen Wildstauden begrünt. Dieses Pilotprojekt untersucht die Effektivität von Dachbegrünungen für Wildbienen im städtischen Raum.

    Der Abschlussbericht der ersten Projektphase zeigt: Gründächer auf Bushaltestellen in Großstädten bieten neuen Lebensraum für Insekten. In Hamburg wurden auf nur zwei solcher Dächer 49 verschiedene Wildbienen- und Wespenarten nachgewiesen, darunter auch seltene und bedrohte Arten. Das Projekt zeigt, dass selbst in dicht besiedelten städtischen Gebieten neue Lebensräume für Insekten geschaffen werden können.

  • Naturschutzmaßnahmen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

    Auf Friedhöfen in Deutschland finden zahlreiche Pflanzen und Tiere optimale Bedingungen zum Leben. Richtig gestaltet bieten sie Nahrung, Unterschlupf und Nistplätze, auch für bedrohte Wildbienenarten. Gemeinsam mit dem Ohlsdorfer Friedhof haben wir bereits eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, um das große Parkgelände ökologisch aufzuwerten. Dazu gehört neben der Entwicklung angepasster regionaler Wildblumenflächen auch die Förderung und Anlage Niststrukturen: Dazu gehören Totholz, offensandiger Boden, Abbruchkanten, Steilwände und Böschungen.

    Hier geht's zum digitalen Wildbienenrundgang auf dem Ohlsdorfer Friedhof.

  • Wettbewerb für naturnahe Kleingärten

    In Zusammenarbeit mit dem Landesbund der Gartenfreunde e.V. und dem Naturgarten e.V. werden Gartenfreunde dazu ermutigt, ihre Gärten naturnah auszurichten. In Wettbewerben – wie im Jahr 2021/2023 – werden nicht nur einzelne Kleingärtner, sondern auch Kleingartenvereine für ihre naturnahe Gestaltung ausgezeichnet.

    Hier geht's zu der Broschüre zum Wettbewerb!

  • Naturnahe Gestaltung von Pausenhöfen

    Kinder benötigen ansprechende Außenbereiche, die ihnen wichtige Erfahrungen für ihre Entwicklung ermöglichen. Naturerlebnisse spielen dabei eine entscheidende Rolle, doch leider nimmt die Entfremdung von der Natur zunehmend zu. Daher ist es wichtig, die Gestaltung von Kita-, Schul- und Spielgeländen zu überdenken. Diese Flächen sollten mehr bieten als standardisierte Grünflächen und asphaltierte Bereiche.

    Deshalb hat die Deutsche Wildtier Stiftung mit mehreren Bildungseinrichtungen in Hamburg Projekte zu einer naturnäheren Gestaltung von Pausenhöfen initiiert und dabei den Wert für Wildbienen untersucht.

  • Lehrpfade rund um das Thema Wildbienen

    Seit 2017 informiert ein Wildbienenlehrpfad im traditionsreichen Tierpark Hagenbeck die Besucher über Wildbienen und schafft ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Insekten im Ökosystem.

    In Zusammenarbeit mit dem Loki-Schmidt-Garten wurde ebenfalls ein Lehrpfad über Wildbienen ins Leben gerufen, der weitere Informationen über Wildbienen und deren Lebensweise bietet. Hier liegt der Fokus vor allem auf der Spezialisierung der Wildbienen auf bestimmte Nahrungspflanzen.

    Seit 2022 gibt ein informativer Rundgang einen faszinierenden Einblick in die Welt der Wildbienen. Der Rundgang besteht aus neun über zwei Meter hohen und rund einen Meter breiten Informationsstelen, die sowohl durch Illustrationen, als auch durch Text Wissen vermitteln. Einige der Stelen sind so platziert, dass die Besuchenden die Strukturen sehen können, die auf den Tafeln beschrieben werden. Dafür wurde u.a. ein Wildbienenhotel aufgestellt, ein blütenreicher, naturnaher Garten gestaltet und eine schon vor einigen Jahren angelegte Blühwiese einbezogen. Der Rundgang wird durch einen Flyer begleitet, der weiterführende Infromationen bietet.

  • Wildbienenparadiese auf dem Gelände der Hamburger Sternwarte

    Im Astronomiepark der Sternwarte Bergedorf wurden im Jahr 2023 verschiedene Maßnahmen zur Förderung heimischer Wildbienen umgesetzt. Dabei entstanden Blühwiesen, Beete mit heimischen Wildsträuchern und -stauden sowie Nistmöglichkeiten. Wir freuen uns über das entstehende Wildbienenparadies in Hamburg.

Vielen Dank an unsere Partner, die sich in Hamburg für die Wildbienen einsetzen!

Kooperationspartner

  • Anton-Rée-Schule

    Die Anton-Rée-Schule in Allermöhe engagiert sich aktiv im Schutz von Wildbienen. Im Rahmen des Werkunterrichts bauen Schülerinnen und Schüler Wildbienenhotels und säen Wildblumen aus. Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützt dieses lobenswerte Vorhaben und hat gemeinsam mit der Schule eine Wildblumenfläche angelegt sowie ein selbstgebautes Wildbienenhotel aufgestellt. Diese Nisthilfe ermöglicht faszinierende Naturbeobachtungen und dient gleichzeitig als anschauliches Lehrmittel für die komplexe Ökologie der verschiedenen Wildbienenarten. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Grundschule.

  • Bezirksamt Hamburg Mitte

    Zwischen Auswanderer Museum und Elbe ist im Frühjahr 2021 für Besucherinnen und Besucher ein weiteres Highlight entstanden. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat eine Wildblumenwiese angelegt, die durch den Bezirk gepflegt wird. Sie zeigt den Besuchern die Schönheit von wild blühenden Wiesen und bietet Denkanstöße, wie der heimische Balkon oder Garten begrünt werden kann.

  • Botanische Sondergarten Wandsbek

    Der Botanische Sondergarten Wandsbek umfasst über 1.000 verschiedene Pflanzenarten und bietet vielen Wildbienen einen reich gedeckten Tisch. Der Eintritt ist frei und der Garten ist ganzjährig tagsüber geöffnet. Zusammen mit dem Botanischen Sondergarten haben wir eine kleine Wildblumenwiese angelegt und ein hüfthohes Gründach-Modell errichtet. An dem Modell können sich interessierte Privatpersonen und Firmen darüber informieren, welche wildbienenfreundlichen Pflanzen sich für  Gründächer eignen. Dieses Projekt konnten wir mit Unterstützung der Hamburgischen Investitions- und Förderbank umsetzen. In Hamburg gibt es Fördermöglichkeiten für die Anlage von Gründächern. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.

  • Botanische Verein zu Hamburg e.V.

    An der Glashütte Landstraße im Nordosten Hamburgs erstreckt sich ein ca. 2.300 Meter langer und zwischen 2 – 6 Meter breiter Grasstreifen, der parallel zu einem Fuß- und Radweg verläuft. Dieser Streifen wird teilweise von der invasiven Riesen- Goldrute, Zitterpappeln und anderen Gehölzen überwuchert. Der Boden ist mager und wird nicht gedüngt, zum Teil ist der Bewuchs lückig und der Boden sandig, großenteils ist die Fläche besonnt. Das sind nahezu ideale Bedingungen für einen blütenreichen Magerrasen und damit für Wildbienen und Tagfalter. Der Botanische Verein zu Hamburg e.V. hat sich bei der Bezirksverwaltung dafür eingesetzt auf der Fläche einen Blühstreifen anzulegen. Dieses Engagement unterstützen wir, indem wir kostenfrei das regionale Wildbienensaatgut sowie Informationstafeln zur Verfügung gestellt haben. Hier blüht und summt es auf einer Länge von 2 km ordentlich. Auch in Zukunft wollen wir gemeinsam kooperieren und zusammen mit dem Fachwissen des Vereins wertvolle Flächen erhalten und schaffen.

    Weiter Informationen über den Botanische Verein zu Hamburg e.V.  finden Sie HIER.

  • Das Geld hängt an den Bäumen gGmbH

    Rund um Hamburg hat die Initiative zahlreiche Streuobstwiesen, auf denen das Obst für die Säfte geerntet wird. Die Flächen liegen in Wasserschutzgebieten, an Deichen und auf anderen ökologisch hochwertigen Flächen. Auf allen Flächen wird nicht gedüngt und gespritzt. Die Pflege übernehmen die Mitarbeiter der Das Geld hängt an den Bäumen gGmbH.

    Gemeinsam haben wir auf drei Flächen – in Schnelsen, Curslack sowie nahe Stade in Himmelpforten – insgesamt auf knapp 14.000 m² regionales Saatgut ausgebracht.

    Auch 2021 hat die Deutsche Wildtier Stiftung wieder Saatgut für über einen Hektar Blühfläche bereitgestellt. Diese Fläche wurde vom Team der „Das Geld hängt an den Bäumen gGmbH“ selbst aufgewertet und gepflegt.

    Weitere Informationen über die Das Geld hängt an den Bäumen gGmbH finden Sie HIER.

  • Deutscher Golfverband e.V.

    Golfen und Wildbienenschutz funktionieren zusammen! Denn Golfplätze bestehen zu ca. 40 – 60 % aus extensiv genutzten Flächen, also Teichen, Wiesen, Feldhecken, Gehölze, Fließgewässer und Magerwiesen. Diese auch „Hardrough“ genannten Flächen haben ein großes Potenzial zur Förderung von Biodiversität. Das Qualitätsmanagement „GOLF & NATUR“ hat genau dieses Ziel: optimale Bedingungen für den Golfsport mit größtmöglichem Schutz der Natur zu verbinden und dabei eine umweltgerechte und wirtschaftliche Zukunft der Golfanlagen sicher zu stellen.

    Im Rahmen eines Referenzprojektes haben 14 Golfanlagen Schutzmaßnahmen für Wildbienen umgesetzt. Teilgenommen haben folgende Golfanlagen: Golfclub Hamburg Ahrensburg e. V., Golfanlage Gut Wulfsmühle GmbH, Hamburger Golfclub Falkenstein e. V., Golfclub An der Pinnau e. V., Golfclub St. Dionys e. V., Golfclub Hamburg Holm e. V., Golf Resort Adendorf, Golfclub Escheburg e. V., Golfclub Großensee e. V., Golf & Country Club Brunstorf, Golfclub Hamburg Wendlohe e. V., Golfclub Hamburg-Walddörfer e. V., Golfclub Lohersand e. V., Hamburger Land– und Golfclub Hittfeld e. V..

    Im Auftrag des Deutschen Golf Verbandes e.V. haben wir im Jahr 2017 die Wildbienenfauna auf drei ausgewählten Golfanlagen untersucht. Ziel der Untersuchung war zunächst eine generelle Bestandsaufnahme der Wildbienenpopulationen. Daraus wurden dann passende Maßnahmen entwickelt, um Golfplätze als Lebensraum für Wildbienen attraktiver zu gestalten, ohne den Golfbetrieb zu stören.

    Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass Golfplätze bei entsprechender Gestaltung und Pflege gute Bedingungen für Wildbienen bieten.

  • Evangelischen Stiftung Alsterdorf

    Die Aufgabenfelder der Evangelischen Stiftung Alsterdorf sind vielseitig: Es gibt Assistenz-, Wohn- und Bildungsangebote für Menschen mit Behinderung sowie Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe. Medizinische und therapeutische Behandlungen in den Krankenhäusern der Stiftung gehören ebenso zum Schwerpunkt der Arbeit wie Bildungsangebote in Kindertagesstätten und Schulen sowie Seniorenhilfe und Pflege.

    Zusammen mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf haben wir 2016 eine ungenutzte Fläche inmitten des Hamburger Stadtteils Alsterdorf in ein Wildbienenparadies verwandelt. Die Fläche umfasst ca. 1.000 Quadratmeter und blüht seitdem sehr vielfältig und bunt. 2017 wurde zudem der gesamte Parkplatzbereich zum Blühen gebracht.

    Weiterhin haben wir mehrere Flächen auf dem Assistenz- und Wohnangebot Moorhof angelegt und wollen hier auch wieder 2021 die Stiftung bei der Anlage neuer Flächen unterstützen.

    Weitere Informationen zu der Evangelischen Stiftung Alsterdorf finden Sie HIER.

  • Friedhof Ohlsdorf

    Friedhöfe sind in dicht bebauten Städten meist der letzte Rückzugsort für zahlreiche Wildtiere. Gleichzeitig bieten sie uns Menschen eine wichtige Erholungsfunktion. In Hamburg erproben wir seit 2015 zusammen mit dem Ohlsdorfer Friedhof verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Wildbienen. Mit knapp über 400 Hektar Fläche ist er der weltgrößte Parkfriedhof und wird wegen seines Strukturreichtums sowie des üppigen Baum- und Pflanzenbewuchses als eine der „Grünen Lungen“ der Großstadt Hamburg bezeichnet. In der über 120-jährigen Geschichte wurde der Großteil der Fläche intensiv gepflegt und unter ästhetischen Gesichtspunkten gestaltet, die naturnahen Strukturen wenig Raum ließen. Mitte der 1990er Jahre wurden jedoch erstmals extensiv gepflegte Ökoflächen ausgewiesen.

    Momentan finden sich Friedhofsverwaltungen vor demselben Problem: der Trend der Bestattungen geht von der Bestattung im Grab hin zu günstigen, pflegeleichten und flächensparenden Alternativen. Die nun vermehrt vorhandenen Freiflächen müssen jedoch weiterhin – meist kostenintensiv – von den Friedhofsgärtnereien gepflegt werden. Dabei können die Freiflächen, je nach Lage, gute Voraussetzungen für die Förderung von Wildbienen und anderer Insekten – wie Tagfalter –  bieten. Vor allem großflächige Vorhalteflächen, die für Katastrophenfälle bereit gehalten werden müssen, bieten in den meisten Fällen perfekte Bedingungen.

    Im Rahmen unserer Wildbienenprojekte treten wir mit den Friedhofsverwaltungen in Kontakt und versuchen bei gemeinsamen Begehungen geeignete Flächen zu identifizieren. Das können recht kleinteilige besonnte Bereiche sein oder aber auch große Zierrasenflächen.

    Gemeinsam mit dem Ohlsdorfer Friedhof haben wir bereits eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt, um das große Parkgelände ökologisch aufzuwerten. Dazu gehört neben der Entwicklung angepasster regionaler Wildblumenflächen auch die Förderung und Anlage Niststrukturen: Dazu gehören Totholz, offensandiger Boden, Abbruchkanten, Steilwände und Böschungen. Außerdem ist der Ohlsdorfer Friedhof ein beliebter Ort für unsere Informationsveranstaltungen.

    Wildbienenrundgang

    Ergänzend wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof im September 2021 ein Wildbienenrundgang aufgestellt. Der Rundgang besteht aus neun über zwei Meter hohen und rund einen Meter breiten Informationsstelen, die sowohl durch Illustrationen, als auch durch Text Wissen vermitteln. Einige der Stelen sind so platziert, dass die Besuchenden die Strukturen sehen können, die auf den Tafeln beschrieben werden. Dafür wurde u.a. ein Wildbienenhotel aufgestellt, ein blütenreicher, naturnaher Garten gestaltet und eine schon vor einigen Jahren angelegte Blühwiese einbezogen. Der Rundgang wird durch einen Flyer begleitet, der weiterführende Infromationen bietet.

  • Grundschule Bergstedt

    Die Grundschule Bergstedt möchte auf ihrem Schulgelände einen naturnahen Schulgarten implementieren. Dieser soll als Lern- und Naturerlebnisraum für Schüler und Schülerinnen dienen. Die Deutsche Wildtier Stiftung konnte auf dem Gelände durch die großzügige Spende der VILSA BRUNNEN Otto Rodekohr GmbHein Wildbienen-Paradies schaffen. Alle Arbeiten wurden von der BIOTOP oHG durchgeführt und erfolgten im Herbst 2022, sodass der Schulgarten ab dem Frühjahr 2023 erblühen kann.

    Auf dem gesamten Gelände des künftigen Schulgartens wurden wildbienenfreundliche, biologisch produzierte und Bioland zertifizierte Wildstauden und Gehölze gepflanzt. Hierbei wurden ausschließlich heimische Arten verwendet, die Wildbienen und anderen Bestäubern über die gesamte Vegetationsperiode eine zuverlässige Nektar- und Pollenquelle bieten. Gleichzeitig können die Schulkinder im Sommer an den obsttragenden Gehölzen Früchte ernten und naschen. Auf dem gesamten Gelände wurden außerdem Frühblüher gepflanzt, um möglichst früh im Jahr Nektar- und Pollenquellen für frühfliegende Wildbienen wie den Hummeln und andere Bestäuber bereitzustellen.

    Das Herzstück des neugestalteten Schulgartens ist der große Wildbienenhügel. Hierzu wurde ein großflächiger Lehmbodenaushub auf einer Fläche des Schulgartens platziert, in der senkrechten Abbruchkante viele Wildbienenarten nisten und ihre Brutgänge graben können. Auf dem Wildbienenhügel wurde für in Holz nistende Wildbienen geeignetes Totholz platziert. Diese natürliche Nisthilfe macht die Lebensweise der Wildbienenarten erlebbar und die Schulkinder können in den warmen Monaten beobachten wie die Wildbienen ihre Nester darin anlegen. Zahlreiche auf den Wildbienenhügel gepflanzte Stauden machen das Wildbienenparadies komplett, sodass die Tiere auf kleinstem Raum Nahrung und Nistmöglichkeiten finden können und sich so leicht beobachten lassen.

    Um den bestäubenden Insekten ausreichen Nektar- und Pollenquellen bieten zu können, wurde auf dem Schulgartengelände eine großflächige Wildblumenwiese angelegt. Die Anlage dazu erfolgte im Herbst 2022, sodass ab dem Frühjahr 2023 die ersten Pflanzen blühen werden. Die Grasnarbe wurde entfernt und der Boden wurde ca. 15 cm ausgekoffert und mit neuem, abgemagerten Boden ohne Verunreinigungen aufgefüllt. Anschließend wurde das Saatgut ausgebracht. Es wurde ausschließlich zertifiziertes Saatgut mit heimischen, wildbienenenfreundlichen Saaten verwendet.

    Auch wurden zwei große Staudenbeete mit wildbienenfreundlichen Pflanzen angelegt. Durch die Fläche führt ein schmaler Pfad, um die Blühpracht besser erlebbar zu machen. Die Kinder können so inmitten der blühenden Stauden stehen und bestäubende Insekten besser beobachten. Für die Anlage der Fläche wurde der vorhandene Boden ca. 15 cm ausgekoffert und neuer Boden mit einem Kompostanteil ausgebracht. Dies führt zu einer Abmagerung des Bodens, was ein Verdrängen der gepflanzten Stauden durch dominante Beikräuter verringert.

  • Gyula-Trebitsch-Schule

    In der Gyula Trebitsch Schule in Hamburg-Tonndorf ist unser Wildbienenteam zusammen mit Schülerinnen und Schülern für Wildbienen in Aktion getreten. Das Programm: ein Einsatz für den Natur- und Artenschutz – und gleichzeitig den Schulhof verschönern. Zu Beginn des Aktionstages um 9 Uhr morgens gab es eine kurze Einweisung, wer was wo einpflanzen soll. Am Abend zierten dann 2.000 Wildstauden das Schulgelände.

    Am Samstag, den 23.04.2022, fand ein Aktionstag zur naturnahen Bepflanzung des Pausenhofes der Gyula Trebitsch Schule statt. Mehr als 20 Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler haben daran teilgenommen. Bei Sonnenschein pflanzten die Teilnehmenden über 2.000 Wildstauden. Die Natur- und Artenschützer der Deutschen Wildtier Stiftung, Julia-Marie Battermann und Manuel Pützstück, haben diesen Tag zusammen mit der Garten- und Landschaftsbaufirma BIOTOP oHG geplant und koordiniert – und auch selbst den Spaten geschwungen. Getragen wurde die Aktion maßgeblich durch eine Spende von YogiTea.

    Um die Beete anlegen zu können, haben wir die Flächen zunächst vorbereitet. Unerwünschte Beikräuter wie Gräser oder Sauerampfer haben wir entfernt, um den neu eingesetzten Stauden den nötigen Raum zum Anwachsen zu bieten. Je nach Standort und Lage des Beetes wurde eine Auswahl an unterschiedlichen Stauden und Frühblühern getroffen, die die Teilnehmenden dann unter Anleitung eingepflanzt haben. Sie bieten Wildbienen ein vielfältiges Nahrungsangebot. In die schattigen Bereiche pflanzten wir unter anderem Bärlauch, Schlüsselblumen und Waldmeister. In sonnige Ecken setzten wir zum Beispiel Färberkämillen, Rote Lichtnelken und Wilde Malven. Wir sind gespannt, wie sich die Pflanzen entwickeln.

    Eigentlich war der Aktionstag schon vor zwei Jahren geplant, doch er musste coronabedingt immer wieder verschoben werden. Es sollen auch noch Wildbienen-Nisthilfen aufgestellt werden, wenn geklärt ist, ob die Schüler sie im Werkunterricht herstellen oder ob fertige Nisthilfen gekauft werden.

    Nun ziert auch ein Wildbienen-Lehrpfad das Gelände der Gyula-Trebitsch-Schule auf dem kleine und große Natur-Interessierte viel über Wildbienen und ihre Lebensweise lernen können.

  • Airport Hamburg

    Der Flughafen unterstützt das Projekt seit 2015. Zusammen schaffen wir mehr Lebensräume für Wildbienen auf dem Airportgelände. Was kaum einer weiß: Viele Bereiche eines Flughafens sind ein idealer Lebensraum für Wildbienen. Rund 230 Hektar des Geländes sind blütenreiche Flughafenwiesen. Am Rand befinden sich zahlreiche Blühgehölze und sogar ein kleiner See. Zusammenhängende Flächen dieser Qualität und vor allem in dieser Größe gibt es sonst in Hamburg nur sehr selten. An unterschiedlichen Stellen wurden 2016 /2017 Wildblumenmischungen gesät, kleinräumige Rohboden-Bereiche angelegt und standortgerechte Gehölze gepflanzt. Wildbienen finden dort zum einen Nahrung, zum anderen Brutplätze. Jährlich folgen weitere Flächen.

    Im öffentlichen Bereich des Flughafens wurden 2016 die Grünbereiche rund um und auf den Parkflächen und Straßen durch z. B. Pflanzkübel oder Begleitgrün für Wildbienen und andere Insekten aufgewertet. An zwei großen Nisthilfen können sich Interessierte über die Lebensweise von Wildbienen informieren und gleichzeitig viele Wildbienen bei ihren Sammelflügen beobachten.

    Seitdem führen wir regelmäßig weitere Maßnahmen durch, um die Flächen zu erhalten und zu erweitern.

  • Hamburger Verkehrsverbund

    Im Umfeld von vier repräsentativen Haltestellen des Hamburger Verkehrsverbunds (U-Bahnhof Burgstraße, U- und S-Bahn-Station Ohlsdorf, U-Bahnhof Schlump sowie die U- und S-Bahn-Haltestelle Sternschanze) wurden ab 2020 für Insekten Nahrungs- und Nistangebote geschaffen. Im Lauf des Projekts kamen Flächen an weiteren Haltestellen dazu (Billstedt, Hagenbecks Tierpark und Mittlerer Landweg). Diese Flächen können Wildbienen als „Trittstein“ auf dem Weg zu weiteren Nahrungsflächen dienen und leisten einen Beitrag zum Biotopverbund.

    Das gemeinsame Pilotprojekt wird von der Deutschen Wildtier Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Verkehrsverbund durchgeführt und finanziert.

    HALTESTELLENUMFELDER ALS LEBENSRAUM FÜR WILDBIENEN

    Haltestellenumfelder sind wichtige städtische Räume, die sowohl durch Funktionalität als auch ansprechende Gestaltung zu einer Visitenkarte für den ÖPNV und die Stadtteile werden können. Das Haltestellenumfeld erhält zunehmende Bedeutung als Ort für vernetzte Mobilität: es ist Knotenpunkt unterschiedlicher Verkehrsmittel, Wartebereich und zentraler Treffpunkt für ÖNPV-Nutzer und Passanten. Eine Aufgabe der Haltestellenumfeld-Koordination des Hamburger Verkehrsverbunds ist die Verbesserung der Gestaltung von Haltestellen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität. Dabei spielen bisher kaum  beachtete Grünflächen eine zentrale Rolle. Die gemeinsame Idee von hvv und Deutscher Wildtier Stiftung, diese oft unansehnlichen Flächen in artenreichen Blühflächen zu verwandeln, kann Haltestellenumfelder sowohl ästhetisch als auch ökologisch deutlich aufwerten.

    Die Ziele des Projekts sind es,

    • die Aufenthaltsqualität für die Menschen in den Haltestellenumfeldern zu verbessern,

    • die Grünflächen mit Rast-, Nist- und Futterangeboten für Wildbienen und andere Insekten
      aufzuwerten und den Biotopverbund zu stärken,

    • über Wildbienen und das Pilotprojekt zu informieren (Angebot der Umweltpädagogik)

    • und einen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas zu leisten.

    Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden an vier Schnellbahnhaltestellen (Burgstraße, Ohlsdorf, Schlump und Sternschanze) Erfahrungen gesammelt, ob sich das Vorgehen in diesen Begleitgrünflächen für eine Fortsetzung an weiteren Haltestellen in Hamburg eignet.

    Im Jahr 2021 kamen zwei weitere wildbienenfreundlich umgestaltete Haltestellenumfelder dazu. Den Anfang machte eine neue, etwa 600 Quadratmeter große Fläche am S- und U-Bahnhof Billstedt. Bereits im Juni blühte hier ein farbenprächtiger Schmetterlings- und Wildbienensaum. Hierfür danken wir dem Verfügungsfond Billstedt, dem Einkaufszentrum Billstedt und dem Bezirksamt Mitte für die Unterstützung. Zwei weitere Flächen an der Haltestelle Hagenbecks Tierpark wurden 2021 wildbienenfreundlich umgestaltet und werten die Umgebung für Insekten ökologisch und für wartende Fahrgäste ästhetisch auf. Das Anlegen dieser Fläche wurde durch die Initiative eines Bürgers möglich, der sich in der Zukunftswerkstatt-Lokstedt engagiert. Der hvv konnte bei der Vermittlung von Kontakten helfen, die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützte materiell durch das Bereitstellen von Wildstauden und Aufstellung von zwei Informationstafeln.

    Auch im Jahr 2022 wurde das Projekt um eine weitere umgestaltete Fläche ergänzt. Der Buswendeplatz am Mittleren Landweg wurde in einer Kooperation mit der Loki Schmidt Stiftung und der Lawaetz-Stiftung vom hvv und der Deutschen Wildtier Stiftung in ein Wildbienenparadies umgewandelt. Die neu gestalteten Flächen sind ein großer Gewinn und fügen sich gut in das Gesamtprojekt „Blühende Haltestellen“ ein.

    MASSNAHMEN ZUR FÖRDERUNG VON WILDBIENEN

    Ziel ist es, praxistaugliche Maßnahmen zur Aufwertung urbaner Grünflächen umzusetzen und damit beispielhaft zu zeigen wie schön Artenschutz in Hamburg aussehen kann. Das Konzept berücksichtigt hierbei auch spezielle innerstädtische Einflüsse, wie z.B. Versalzung, denen insbesondere die Verkehrsflächen ausgesetzt sind. Grundsätzlich gilt die Maßgabe, gebietsheimische und standörtlich angepasste Pflanzenarten zu verwenden, die nachweislich von Wildbienen gut als Futterpflanzen angenommen werden. Die Maßnahmen werden unter Berücksichtigung der Bestandssituation (Vegetation, Nutzung, Standortbedingungen etc.) individuell für jede Fläche konzipiert.

    Die Grünflächen in Haltestellenumfeldern bieten ein hohes Aufwertungspotential und lassen sich mit zahlreichen Maßnahmen für bestäubende Insekten, hier sind vor allem die Wildbienen im Fokus, aufwerten. Dabei lassen sich die Maßnahmen in zwei Bereiche unterteilen:

    1. Förderung des Blütenangebotes

    2. Förderung der Nistmöglichkeiten.

    Die Maßnahmen zur Förderung des Blütenangebotes unterscheiden sich von Ort zu Ort. Insbesondere die Lage und die Größe der Fläche wurden bei der Planung beachtet. Sonnige Flächen, wie die östliche Seite der Fläche an der Sternschanze, eignen sich besonders gut für das Anlegen von artenreichen Blühwiesen. Die verschiedenen Wildpflanzen blühen zu unterschiedliche Zeiten im Jahr. Damit finden Wildbienen über einen langen Zeitraum Nahrung und die Fläche bietet dem Betrachter vom Frühjahr bis in den Herbst einen farbenfrohen Anblick. Blühflächen müssen nur einmal jährlich gemäht werden und sind damit sehr einfach und kostengünstig zu pflegen. Wildstauden sind generell sehr robust und können bereits nach einem Jahr ein üppiges Blütenangebot entwickeln. In schattigen Bereichen, wie unter dem Baumbestand an der Sternschanze, wurden schattenverträgliche und trotzdem insektenfreundliche Stauden ausgewählt.

    Bei der Förderung von Nistmöglichkeiten eignet sich an öffentlichen Bereichen das Aufstellen einer großen Wildbienennisthilfe sowie natürlichen Niststrukturen. Kombiniert mit einer Infotafel, wird dieses Modul zu einem informativen Publikumsmagnet.

    SIE MÖCHTEN MIT ANPACKEN UND ETWAS SINNVOLLES FÜR UNSERE HEIMISCHEN WILDBIENEN TUN?

    Dann machen Sie mit bei einer unserer ehrenamtlichen Gruppen, die sich um die Wildblumenwiesen an den Haltestellenumfeldern Sternschanze, Schlump oder Hagenbecks Tierpark kümmern. Egal, ob Setzlinge pflanzen oder Müll sammeln. Sie sorgen dafür, dass die Wildblumenwiesen für die Wildbienen attraktiv bleiben und ihnen immer genügend Nahrungspflanzen zur Verfügung stehen. Wenn Sie interessiert sind oder weitere Infos benötigen, melden Sie sich gerne bei folgenden Kontakten:
    Sternschanze: Dirk Carstensen (HVV) carstensen@hvv.de/ 0162 2821404

    Schlump: Mitmachen – Buntes Band Eimsbüttel (buntes-band-eimsbuettel.de)

    Hagenbecks Tierpark: Alles im grünen Bereich – 14-tägig – Zukunftswerkstatt-Lokstedt

  • Harburg blüht!

    Zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und dem Harbuger Bezirksamt haben wir das Projekt „Harburg blüht“ initiiert. Ziel ist eine Wildblumen-Begrünungsoffensive im ganzen Bezirk. Mit einer Projektfläche in der Bunatwiete konnten wir 2023 bereits beginnen.

  • Imkerverein Harburg

    Städte können wichtige Lebensräume für Wildbienen sein. Voraussetzung ist, dass sie das richtige Nahrungsangebot und geeignete Nistmöglichkeiten bieten. Deshalb engagiert sich der Imkerverein Harburg-Wilhelmsburg zusammen mit der Deutschen Wildtier Stiftung und zahlreichen Förderern für ein wildbienenfreundliches Harburg. In einem ersten Schritt haben wir zwei große Wildbienenhotels mit Infotafeln aufgestellt. Einzelne Nistelemente wurden von Kindergartengruppen und Schulklassen eingerichtet und individuell gestaltet. Dabei lernten die Kinder die besondere Lebensweise von Wildbienen kennen und wurden zu begeisterten Bienenpaten.

  • Kindertagestätte St. Paulus

    Die Kindertagestätte St. Paulus hat im Frühling 2020 das 5.000 Quadratmeter große Außengelände wildbienenfreundliche bepflanzt. Die Kinder können sich auf eine „dufte“, naturkundlich spannende Wiese freuen und den Wildbienen bei der Arbeit zuschauen. Dies wird möglich durch eure Hilfe. Danke!

    Passend für den Standort wurden einheimische Wildstauden bestimmt, die exakt den Bedürfnissen der Wildbienen im Hamburger Raum entsprechen. So werden bereits ab dem Frühjahr Frühblüher die ersten Insekten anlocken. Weitere Staudenarten sind so gewählt, dass die ganze Wildbienen-Saison über Nahrung zu finden sein wird. Zugleich bekommen die Kita-Kinder so über einen längeren Beobachtungszeitraum hinweg hautnah mit wie es sich als Wildbiene so lebt. Von der Nahrungsaufnahme bis zum Nisten, besonders schön zu sehen in der Wildbienenwand, aber auch in dem ein oder andren alten Baumstamm, wird der ganze Lebenszyklus nachvollziehbar sein.

    Wir freuen  uns sehr, diese Kita mit 150 Kindern unterstützen zu können, die wertvolle Arbeitet leistet in einem multikulturellen Stadtteil. Lebensbejahend verfolgt die Kita ein naturnahes Konzept beispielsweise auch bei der ausgewogenen Ernährung der Kinder – jeden Tag wird frisch aufgetischt aus der eigenen Küche. Auch die Eltern sind dabei sehr aktiv und tragen dazu bei, ein starkes Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln. Mit dem Wildbienen-Projekt kommt nun eine sinnvolle Ergänzung des Kita-Konzepts hinzu.

  • Landesbund der Gartenfreunde e.V.

    Wenn es um den Schutz von Wildbienen in der Stadt geht, sind Kleingartenanlagen von besonderer Bedeutung. Sie können vielen Wildbienen einen Lebensraum bieten, sofern sie reich gegliedert sind und viele einheimische Blühpflanzen zu finden sind. Allein in Hamburg umfassen die Kleingärten eine Fläche von über 1.400 Hektar. Zusammen mit dem Landesbund der Gartenfreunde e.V. möchte die Deutsche Wildtier Stiftung das Wissen über Wildbienen und ihre ökologische Bedeutung unter Kleingärtnern erhöhen.

    Der Wettbewerb „Ausgezeichnete Vielfalt – Mein naturnaher Garten“ erfolgreich beendet!

    Zusammen mit dem Landesbund der Gartenfreunde e.V. sowie dem Naturgarten e.V. möchten wir das Augenmerk der Gartenfreundinnen und Gartenfreunde dahin richten, die Bewirtschaftung ihrer Gärten zukünftig naturnah auszurichten. In der zweiten Runde des bereits im Jahr 2019 erfolgreich durchgeführten Wettbewerbs wurden 2021 nicht nur Kleingärtnerinnen und Kleingärtner gesucht, die ihre Gärten oder Teile davon naturnah bewirtschaften, sondern auch Kleingartenvereine, die ihre Gemeinschaftsflächen oder Teile davon unter der Maßgabe „naturnah und vielfältig“ angelegt haben. Zahlreiche überaus spannende und wunderschön gestaltete Gärten hatten sich zur Wahl gestellt und wurden von einer Jury mit Mitgliedern aus der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, dem Naturgarten e. V., dem Landesbund der Gartenfreunde e.V. und der Deutschen Wildtier Stiftung begutachtet.

  • Lebenshilfewerk Pinneberg e.V.

    Wir freuen uns auf neue Wildblumenflächen in Pinneberg! Seit 2019 gehört das Lebenshilfewerk Pinneberg zu unseren Partnern im Wildbienenschutz. Auf dem Werkstattsgelände Eichenkamp erblühen farbenfrohe Wildblumen und leisten einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz . Das Team der Lebenshilfe-Gärtnerei hat eine etwa 1000 Quadratmeter große Rasenfläche bearbeitet und unsere spezielle Saatgutmischung ausgebracht. Dabei galt es eine Besonderheit zu beachten: Die Rasenfläche hat eine leichte Neigung und ist in nassen Jahren teilweise überstaut. Deshalb verwenden wir im unteren, feuchteren Bereich eine andere Saatgutmischung als im oberen, trockenen Bereich. Die Zusammensetzung der Pflanzenarten ist auf die unterschiedlichen Standortbedingungen angepasst. So steht dem Erblühen der Wiese im nächsten Frühling nichts mehr im Wege!

    Neben der Blühfläche haben wir eine große Nisthilfe aufgestellt, die einerseits Wildbienen Nistmöglichkeiten bietet und andererseits mit einer Infotafel über das Projekt informiert.

  • Loki Schmidt Garten

    Der Loki Schmidt Garten im Hamburger Westen zählt mit seinen 24 Hektar und unzähligen Blühpflanzen und Strukturen zu einem der artenreichsten Wildbienenlebensräumen in Hamburg!

    Zusammen mit dem Loki Schmidt Garten haben wir 2021 einen Lehrpfad entwickelt, der das Leben der Wildbienen auf anschauliche Weise erklärt und dabei auch auf einige botanische Besonderheiten der jeweiligen Wirtspflanzen eingeht. An neun Stationen erweitern die anschaulichen Informationstafeln seit 2021 das vielseitige Weiterbildungsangebot des Loki Schmidt Gartens.

  • Planten un Blomen

    Zwischen Congress Centrum und Millerntor, mitten im grünen Herzen Hamburgs, bietet der Park „Planten un Blomen“ auf über 47 Hektar vielen Wildbienenarten einen wertvollen Lebensraum. Dass Parkbesucher achtlos an den Wildbienen vorbeigehen, wollen wir ändern. Aus diesem Grund haben wir neben dem Apothekergarten ein „5-Sterne Hotel“ für einige Wildbienenarten eröffnet. Das „Hotel Wildbiene“ hat 59 Stockwerke mit 2970 „Zimmern“ und eine Höhe von 2, 20 Metern. Der Apothekergarten mit vielen Heil- und Gewürzpflanzen liegt quasi vor der Haustür und liefert Pollen und Nektar. Wir wollen mit der außergewöhnlichen Nisthilfe vor allem das Interesse für die seltenen Insekten wecken und Lust auf Wildbienenschutz machen.

  • Rotary Club Ahrensburg

    Viele Wildbienen und Schmetterlinge besiedeln die landwirtschaftlich genutzten Offenlandlebensräume. Bedingt durch den Strukturwandel und die Nutzungsintensivierung in der Landwirtschaft sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Lebensräume für Insekten verloren gegangen. Ziel eines gemeinsamen Projektes der Deutschen Wildtier Stiftung und dem Rotary Club Ahrensburg ist, das Angebot von Nahrungsflächen für Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlinge durch blütenreichen Pflanzenbeständen auf Ackerflächen in der freien Landschaft zu verbessern. Auf 33.000 m² wurden im Ort Oetjendorf am Stadtrand von Hamburg im Frühjahr 2018 über 40 verschiedene Pflanzenarten ausgesät, die im Sommer in voller Blüte standen.

    33.000 Quadratmeter Artenvielfalt vor den Toren Hamburgs
  • SOS-Kinderdorf Worpswede

    Für diese Kooperation nehmen wir gerne mal einen weiten Weg auf uns: Das SOS-Kinderdorf Worpswede ist nun auch im Wildbienenschutz aktiv! Auf 2.000 Quadratmetern ist ein wertvoller Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten entstanden, der Kinder und Jugendliche die Natur hautnah erleben lässt. Ein besonderes Highlight sind die zwei großen Wildbienenhotels mit integrierten Informationstafeln, die eigens für die Blühwiese des SOS-Kinderdorfes entwickelt wurden. Den Kindern und Jugendlichen wird auf anschauliche Weise gezeigt wie Wildbienen leben. Ein großes Dankeschön an die Dr. Marion Meyenburg-Stiftung für die finanzielle Unterstützung des Projektes.

  • Sternwarte Bergedorf

    Im Astronomiepark der Sternwarte Bergedorf wurden mit unserer Unterstützung über das Jahr 2023 verschiedene Maßnahmen zur Förderung heimischer Wildbienenarten umgesetzt. Es wurden Blühwiesen und Beete mit heimischen Wildsträuchern und Wildstauden als Nektar- und Pollenquellen für die Wildbienen angelegt. Aus Material, das großenteils bereits im Park vorhanden ist, wurden außerdem Nistmöglichkeiten geschaffen. Dazu gehören freie Plätze im Boden, Tot- und Lebendholz sowie markhaltige Stängel. Die Umgestaltung konzentrierte sich auf die Geländeflächen zwischen Großem Refraktor, Meridiankreis und Äquatorial im südlichen Teil des Parks. Wir freuen uns auf ein weiteres Wildbienenparadies in Hamburg!

  • Stiftung Ausgleich Altenwerder

    Im Zuge des Hafenausbaus wurden im Hamburger Stadtteil Altenwerder wertvolle Biotope zerstört. Die Stiftung Ausgleich Altenwerder hat das Ziel, diese Verluste auszugleichen. Zusammen mit ihr werten wir im Osten Wilhelmsburgs seit 2016 ehemalige landwirtschaftliche Flächen auf und stellen dafür regionales Wildblumensaatgut zur Verfügung. Insgesamt 90.000 Quadratmeter ehemalige Ackerflächen wurden bereits in artenreiches Grünland verwandelt. Dabei ist die Saatgutmischung an den nähstoffreichen Boden angepasst. Die Anlage, Pflege und weitere Entwicklung der Fläche wird von der Stiftung Ausgleich Altenwerder durchgeführt.

  • Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe

    Früher wurde auf der Elbinsel Kaltehofe Trinkwasser für die Stadt Hamburg gefiltert. Heute vereint der Ort Industriedenkmal, Naturpark, Tagungszentrum und Naturerlebnispfad. Mehr als 280 Pflanzen- und 44 Vogelarten leben auf Kaltehofe. Damit auch Wildbienen hier gute Lebensbedingungen finden, haben wir Blühstreifen angelegt. Außerdem sollen Apfelbäume gepflanzt werden, die das Nahrungsangebot für Bestäuber weiter verbessern.

  • Technische Universität Hamburg Harburg

    Der Uni Campus als Lebensraum für Wildbienen!

    Zusammen mit der Technischen Universität Hamburg Harburg haben wir gemeinsam intensiv gepflegte Zierrasen in bunt blühende Wildblumenwiesen verwandelt. Zusätzlich wurden Informationstafeln sowie eine Wildbienennisthilfe aufgestellt, an denen sich Interessierte über die faszinierenden Insekten informieren können

  • Tierpark Hagenbeck

    Der Tierpark Hagenbeck bietet inmitten von Hamburg vielfältige Strukturen und vielen Wildbienenarten einen Lebensraum. Auch die benachbarten Kleingartenanlagen tragen dazu bei. Seit geraumer Zeit engagiert sich der Tierpark Hagenbeck aktiv für den Insektenschutz im Park. Hierzu zählen das Aufstellen und Anlegen von Wildbienennisthilfen, Totholz, Waldameisenvölker, Teichen mit Uferzonen als Lebensraum von verschiedensten Insektenlarven, Neupflanzung von Obstbäumen und verschiedenen Wildstauden.

    Zusammen mit Hagenbecks Tierpark hat die Deutsche Wildtier Stiftung das vielfältige Informationsangebot durch einen umfangreichen Wildbienenrundgang erweitert. Kaum jemand bekommt bei einem Spaziergang durch den Tierpark mit, dass hier viele Wildbienen ein Zuhause finden. Und deren Lebensweise ist genauso spannend, wie die der großen exotischen Tiere. An sechs unterschiedlichen Stationen wird seit 2017 die spannende Lebensweise der Wildbienen erläutert und Maßnahmen zu deren Förderung beschrieben.

    Wildbienen fliegen auf Hagenbecks Tierpark

    Hamburg, 6. Juli 2020. Seltene Wildtiere findet man in Zoologischen Gärten. Sie werden von Pflegern gehätschelt, gefüttert und von Besuchern bewundert. Andere Exoten werden gar nicht gesehen; im Tierpark Hagenbeck leben die seltensten Wildtiere völlig im Verborgenen. Selbst der Zoodirektor wusste bis vor kurzem nichts von ihrer Existenz. Doch jetzt liegen die Ergebnisse der neuesten Studie ,Die Wildbienen- und Wespenfauna des Tierparks Hagenbeck‘ vor. Die Stars der Studie sind die Wald-Pelzbiene Anthophora furcata, die Glockenblumen-Sägehornbiene Melitta haemorrhoidalis und die Belgische Stielgrabwespe Mimumesa bruxellensis. Selbst Wildbienen-Experten haben mit diesen herausragenden Funden nicht gerechnet.

    Exotische Welten mitten in Hamburg! „Allein diese drei Arten zeigen, welch ein Potential Zoologische Gärten für den Erhalt der Insektenvielfalt haben können“, sagt Manuel Pützstück, Projektleiter Wildbienen der Deutschen Wildtier Stiftung. Aus vergleichbaren Untersuchungen sind in Hamburg derzeit nur zwei Gebiete mit einer höheren Artenzahl bekannt – darunter ein Naturschutzgebiet.

    Über ein Jahr lang wurde die Wildbienen- und Wespenfauna auf dem Gelände des Tierparks und auf den für die Futterproduktion bewirtschafteten Wiesen untersucht. Das Ergebnis: 145 zum Teil hochbedrohte Arten leben auf den Flächen des Tierparks Hagenbeck. Allein der Nachweis der Belgischen Stielgrabwespe Mimumesa bruxellensis ist eine Sensation; es war bisher nicht bekannt, dass die kleine, schwarz-rot gefärbte Grabwespe überhaupt in Hamburg vorkommt.

    Für den Tierpark Hagenbeck ist das Ergebnis ein positives Signal, das über die Grenzen Hamburgs hinausstrahlt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem gemeinsam erarbeiteten Wildbienenlehrpfad nicht nur unseren Besuchern spannende Informationen an verschiedenen Standorten im Tierpark anbieten können, sondern dass Hagenbeck eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Wildbienen beherbergt. Mit der insektenfreundlichen Gestaltung unseres Tierparks und einer schonenden Bewirtschaftung der Wiesen zeigen wir, dass Zoologische Gärten ebenfalls einen großen Beitrag zur Erhaltung von Wildbienen und Wespen leisten können“, sagt Dr. Adriane Prahl, Tierärztin des Tierparks Hagenbeck.

  • Wall GmbH

    Im Rahmen eines Pilotprojektes des Hamburger Senats und der Wall GmbH hat die Wall GmbH in Zusammenarbeit mit der Deutschen Wildtier Stiftung auf zwei ausgewählten Buswartehäuschen des Stadtgebiets (Stadthausbrücke & Osterstraße) blütenreiche Gründächer zur Förderung der Wildbienen- und Insektenfauna in der Stadt angelegt. Im Jahr 2022 wurde ein Monitoring der auf den Gründächern auftretenden Wildbienen- und Wespenarten durchgeführt, um erste Ergebnisse zur Bedeutung dieser kleinflächigen Habitatinseln für blütenbesuchende Insekten im Lebensraum Stadt zu erhalten. Seit kurzem stehen uns die Ergebnisse des Monitorings zur Verfügung: Es konnten insgesamt 49 verschiedene Bienen- und Wespenarten nachgewiesen werden, darunter auch ein Neunachweis für die Stadt Hamburg. Seit 2024 wird das Projekt auf fünf weitere Standorte ausgeweitet. Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg!

    Begrünter Fahrgastunterstand an der Stadthausbrücke.

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