Gewöhnliche Wegwarte

Die Gewöhnliche Wegwarte fällt durch ihre charakteristischen zarten, blauen Blüten auf. Sie ist nicht nur Heilpflanze des Jahres 2020, sondern spielt auch eine wichtige Rolle für unsere heimischen Bestäuber.

Pflanze des Monats September: Gewöhnliche Wegwarte

  • Die Gewöhnliche Wegwarte ist unsere Pflanze des Monats September.

  • Charakteristisch sind ihre zarten, blauen Blüten, die sich in der ersten Tageshälfte zur Sonne hin öffnen.

  • Sie ist oft an Wegrändern zu finden, auch im städtischen Bereich.

  • Aber auch auf sonnigen Wiesen ist sie oft vertreten.

  • Sie spielt für viele Bestäuber eine wichtige Rolle als Pollen- und Nektarquelle.

    Steckbrief

    Name

    Gewöhnliche Wegwarte

    Botanischer Name

    Cichorium intybus

    Familie

    Korbblütler (Asteraceae)

    Beschreibung

    Die Gewöhnliche Wegwarte ist auch als Wilde Wegwarte oder Echte Wegwarte bekannt. Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von ca. 50 – 120 cm erreicht. Ihre charakteristischen blauen Blütenköpfe stehen auf langen Stielen und öffnen sich in der ersten Tageshälfte zur Sonne hin. Die Blüten sind sternförmig und besitzen zarte, himmelblaue Blütenblätter.
    Die Einsatzbereiche der Gewöhnlichen Wegwarte sind vielfältig. So findet sie als Zier- oder Heilpflanze Verwendung, ist aber auch eine wichtige Nahrungsquelle für viele verschiedene Insekten.

    Besonderheit

    Eine Besonderheit der Gewöhnlichen Wegwarte ist ihre Nutzung als Kaffeeersatz. Die gerösteten Wurzeln der Pflanze können gemahlen und als Ersatz für Kaffeebohnen verwendet werden. Außerdem wird eine Zuchtform der Gewöhnlichen Wegwarte bei uns als Chicorée angebaut. Damit der Chicorée dabei seinen charakteristischen Geschmack erhält, erfolgt eine Phase des Anbaus in kompletter Dunkelheit. Aus diesem Grund entsteht auch die bleichgelbe Färbung des Chicorées.

    Bei Sonnenschein öffnet die Wegwarte ihre Blüten am frühen morgen, und schließt sie mittags wieder. Nachmittags und bei Regenwetter bleiben ihre Blüten geschlossen – sie wirken dann wie verblüht.

    Blütezeit

    Juli – September

    Verwendung

    Die Gewöhnliche Wegwarte findet in vielen verschiedenen Bereichen Anwendung. Zum einen gilt sie als alte Heilpflanze. So werden die Wurzeln traditionell als Verdauungshilfe eingesetzt. Zusätzlich soll sie zur Verbesserung der Leber- und Gallenfunktion beitragen, den Appetit anregen und den Blutzuckerspiegel regulieren. Auf Grund dieser vielfältigen heilenden Eigenschaften wurde die Gewöhnliche Wegwarte 2020 zur Heilpflanze des Jahres gewählt.
    Außerdem hat sich die Wurzel der Pflanze als Kaffeeersatz bewährt. Besonders in Frankreich und Belgien hat der “Zichorie-Kaffee“ eine bedeutende Tradition. Doch nicht nur die Wurzeln, auch die Blätter sind essbar und können zum Beispiel in einem Wildkräutersalat verwendet werden.

    Standort

    Die Gewöhnliche Wegwarte bevorzugt sonnige Standorte mit gut durchlässigen Böden. Sie ist oft auf Wiesen, an Wegrändern, auf Brachland und an Ufern zu finden.

    Wert für Wildbienen

    In Deutschland sammeln ungefähr 38 verschiedene Wildbienenarten an der Gewöhnlichen Wegwarte Nektar und Pollen. Darunter auch einige spezialisierte Arten, wie zum Beispiel die Kleine Zottelbiene (Panurgus calcaratus). Aber auch Schmetterlinge und Schwebfliegen nutzen die Pflanze als Nahrungsquelle. Hosenbienen (Dasypoda hirtipes), welche Nahrung auf den Blüten der Wegwarte, und anderen sich ebenfalls am Nachmittag schließenden Korbblütlern suchen, passen ihre Aktivität an die Blütezeit ihrer Nahrungspflanzen an und verschließen nachmittags ihre Nester.

    Da die Blütezeit der Gewöhnlichen Wegwarte sich bis in den Spätsommer erstreckt, ist sie für Ihre Bestäuber eine wichtige Nahrungsressource, wenn andere Pflanzen bereits verblüht sind. Die Blütezeit lässt sich durch eine Mahd nach der ersten Blüte sogar oft noch bis in den November hinein verlängern.

    © Wildbienen