Hummelkästen im Tierpark: Hellabrunn rollt den grünen Teppich aus!

Sie summen freundlich und sind plüschig:  Hummeln gehören sicher zu den beliebtesten Wildbienen. Trotzdem wissen viele Leute nur wenig über diese Tiere, etwa dass die rund 40 in Deutschland heimischen Arten zu den Bienen gehören und auch wie Honigbienen in Völkern leben. Daher wollen wir in diesem Jahr gemeinsam  mit unserem Projektpartner Hellabrunn die Hummeln ins Rampenlicht rücken! Dazu wurden im Tierpark bereits Anfang März insgesamt 10 Hummelkästen aufgestellt. Das Besondere: Einer von ihnen soll bei erfolgreicher Besiedelung mit einer Infrarotkamera nachgerüstet werden, ein „Hummellivestream“ soll im Internet verfolgbar sein.

Jetzt ist genau die richtige Jahreszeit dafür, denn sobald es etwas wärmer wird werden die jungen Hummelköniginnen aktiv. Hummeln überwintern, anders als Honigbienen, nicht als ganzes Volk. Zum Ende des Sommers hin stirbt das gesamte Hummelvolk ab, mit Ausnahme der jungen Königinnen. Die suchen sich zum Überwintern einen geschützten Platz und gründen im Folgejahr ihr eigenes Volk. Bei dem Ort für das neue Nest haben die Königinnen hohe Ansprüche, die je nach Art leicht variieren: Die meisten bevozugen unterirdische Hohlräume und nehmen gern alte Mäusenester an. Manche wollen aber auch hoch hinaus: So nisten Baumhummeln auch in Baumhöhlen oder Vogelnistkästen. Neben der Lage spielt auch das Interieur eine große Rolle. Für Hummeln muss es nicht nagelneu sein, vielmehr ziehen sie Altbewährtes vor. So ziehen sie mit Vorliebe in alte Mäusenester. Ein altes Hummelnest ist auch ein gutes Zeichen: Hier war schon mal jemand, ist also geeignet! Um diese heimelige Atmosphäre nachzubilden wurde neben altem Laub und Moos auch Mäuseeinstreu aus dem Hellabrunner Maushaus in die Kästen gestreut. Teile von alten Hummelnestern sorgen für den vertrauten Hummelgeruch, flauschige Kapokfasern sorgen für zusätzliches Nistmaterial.

Auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz fliegen Hummelköniginnen dicht über den Boden. Um sie zum Eingang des Hummekastens zu „leiten“, wurde vor jedem Kasten eine kleine Rampe aus Ästen und Moos errichtet, die hinauf zum Eingangsloch führt.

Bei dieser Hummelkastenaktion werden wir tatkräftig von Stefan Helget unterstützt (www.pollenhoeschen.de). Vielen Dank dafür!