Apfelbaum
Unsere Pflanze des Monats April bietet nicht nur vielen bestäubenden Insekten im Frühjahr Nahrung, ihre Frucht ist in Deutschland auch das beliebteste Obst.
Pflanze des Monats April 2023: Der Apfelbaum
Unsere Pflanze des Monats April ist nicht nur für Wildbienen, sondern auch für uns Menschen von großer Bedeutung: der Apfelbaum (Malus domestica). Ob in der Kulinarik, Mythologie oder Kunst – seine Frucht ist tief in unserer Kultur verankert. Im Frühling erfreuen wir uns zudem an den weiß-rosafarbenen Blüten, die uns wiederum zurück zu den Wildbienen führen. Da zu dieser Jahreszeit noch vergleichsweise wenig blüht, stellen Obstgehölze wie Apfel, Birne, Kirsche & Co. eine wichtige Nahrungsgrundlage für Bestäuber und zugleich einen wertvollen Lebensraum für Vögel und andere Wildtiere dar.
Steckbrief
Name
Apfel(-baum)
Botanischer Name
Malus domestica
Familie
Rosengewächse (Rosaceae)
Beschreibung
Der Apfelbaum ist ein laubabwerfender Baum, der je nach Sorte und Pflege eine Höhe bis zu 10 Metern erreichen kann. Er hat eine breite, ausladende Krone mit vielen Zweigen und Blättern. Die Blätter sind eiförmig, dunkelgrün und haben eine glänzende Oberfläche mit gesägten Blatträndern. Ab April bildet der Apfelbaum weiße oder rosa Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Die Früchte des Apfelbaums dürften jedem bekannt sein, allerdings kann die Farbe der Äpfel je nach Sorte grün, gelb, rot oder eine Kombination daraus sein.
Besonderheit
Von Gala über Golden Delicious bis hin zu Pink Lady – weltweit existieren mehr als 30.000 Apfelsorten. Die Sorte bestimmt nicht nur Größe, Geschmack und Farbe der Frucht, sondern auch die Erntezeit im Spätsommer bis Herbst. Diese Vielfalt an bietet nicht nur kulinarische Abwechslung, sondern ermöglicht auch eine breite genetische Basis für die Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen und die Herausforderungen des Klimawandels.
Blütezeit
April – Mai
Verwendung
Mit einem durchschnittlichen Verzehr von 17 Kilogramm jährlich pro Person und Jahr ist der Apfel aktuell die beliebteste Frucht in Deutschland. Kein Wunder – denn kulinarisch bietet er eine wahre Vielfalt an Verwendungen wie in Desserts, Salaten oder Getränken. In der Naturheilkunde werden neben der vitaminreichen Frucht auch die Blüten und Blätter des Apfelbaums verwendet, um Beschwerden wie Stoffwechselerkrankungen, Nervosität oder Hautprobleme zu behandeln.
Der Apfel ist ein heimisches Edelholz und ist aufgrund der Farbe und Beschaffenheit äußerst beliebt bei Drechslern, Handwerkern und Künstlern.
Darüber hinaus hat M. domestica natürlich auch einen hohen ökologischen Wert. Abgesehen von dem Nektar- und Pollengehalt der Blüten für Bestäuber stellt der Baum einen wichtigen Lebensraum für Vögel und andere Wildtiere dar.
Standort
Der Apfelbaum ist in gemäßigten Klimazonen verbreitet und als Kulturpflanze eher selten in der freien Natur zu finden. Er wird stattdessen in Obstgärten, auf Wiesen oder großflächig auf Plantagen angebaut, um eine optimale Fruchternte zu erzielen. Apfelbäume bevorzugen sonnige und (wind-)geschützte Standorte mit einem tiefgründigen und nährstoffreichen Boden. Kalte und feuchte Standorte hingegen beeinträchtigen die Entwicklung des Baumes und führen zu vermehrtem Krankheitsbefall. Offene Apfelblüten halten Temperaturen nur bis etwa minus ein Grad Celsius stand – Standorte die anfällig für Spätfröste und Staunässe sind, sollten also gemieden werden.
Wert für Wildbienen
Durch den hohen Nektar- und Pollengehalt der weiß-rosa Blüten im Frühjahr hat M. domestica einen hohen Wert für Bestäuber. Während der Blütezeit konnten 18 Wildbienenarten nachgewiesen werden, die den Pollen der Pflanze nutzen, darunter einige Sandbienen, Furchenbienen, Schmalbienen, die Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) und die Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius). Besonders gut zu beobachten sind hier aktuell die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und unsere diesjährige Wildbiene des Monats April, die Rote Mauerbiene (O. bicornis).