Gehörnte Mauerbiene

Die friedfertige Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) eignet sich durch ihre auffällige Größe und Färbung besonders gut zur Ansiedlung in einem Wildbienenhotel oder einer Nisthilfe.

Genügsame Großstadtbiene

Die friedfertige Gehörnte Mauerbiene eignet sich durch ihre auffällige Größe und Färbung besonders gut zur Ansiedlung in einem Wildbienenhotel oder einer Nisthilfe. Durch die geringen Ansprüche ist eine Besiedlung schnell und einfach möglich. Die Art eignet sich deswegen besonders für die pädagogische Arbeit mit Kindern. Durch den Handel mit Kokons hat sich die Art viel weiter verbreitet, als sie es natürlicherweise vermutlich getan hätte. Das kann sich im schlimmsten Fall negativ auf die Artenvielfalt in einzelnen Gebieten auswirken, da die Gehörnte Mauerbiene bei zu großen Beständen andere Arten verdrängt. Daher sollte man keine Wildbienen-Kokons kaufen! Mit ein wenig Geduld in der richtigen Jahreszeit werden sich die Nisthilfen nach und nach auf natürliche Weise füllen, vorausgesetzt sie befinden sich an einem sonnenexponierten, trockenen Standort.

  • Die Gehörnte Mauerbiene ist eine der häufigsten Arten an die Nisthilfen

  • Durch ihre frühe Flugzeit ist sie eine wichtige Bestäuberin von Obstbäumen

  • Dieses junge Männchen ist zeitgleich mit dem Erscheinen der ersten Frühblüher geschlüpft.

  • Eine Gehörnte Mauerbiene fliegt über eine Blausternwiese

    Steckbrief

    Familie

    Megachilidae

    Körpergröße

    10-15 Milimeter

    Flugzeit

    März – Mai

    Verbreitung

    Die Gehörnte Mauerbiene ist inzwischen in ganz Deutschland verbreitet, kam aber ursprünglich nur in der Südhälfte des Landes vor. Durch den Handel mit Mauerbienen-Kokons wurde die Biene auch in Gebiete gebracht, in denen sie natürlicherweise nicht vorkam.

    Nistweise

    Die Art nistet in vorhandenen Hohlräumen: Mauerritzen, Löcher im Wandverputz, Fensterrahmen, Vertiefungen in Steinen oder alte Nisthöhlen anderer Wildbienen. Im Siedlungsbereich findet sie durch das günstige Kleinklima und das meist reiche Angebot an Frühblühern günstige Bedingungen. Dort wählt sie fast ausschließlich großflächige, besonnte Strukturen, besonders Hauswände. Außerhalb des Siedlungsraumes nistet sie ausschließlich an sonnenexponierten Löss- und Lehmwänden. Nisthilfen werden gerne angenommen, wenn diese unmittelbar an einer Hauswand oder anderen größeren Flächen angebracht sind. Der bevorzugte Innendurchmesser der Bruthöhlen beträgt acht bis neun Millimeter, sie besiedeln Bruthöhlen bis zu einer Länge von 25 Zentimetern.

    Ernährung

    Nicht auf bestimmte Pollenquellen spezialisiert. Als Nahrungsgeneralist nutzt die Art jede verfügbare Nektar- und Pollenquelle. Am Ende der Seite finden Sie eine Tabelle mit den Pflanzenarten, die als Pollenquellen nachgewiesen wurden.

    Wenn die Nahrungspflanze in unmittelbarer Umgebung der Nistplätze eine hohe Blütendichte erreicht, verhalten sich die Weibchen der Gehörnten Mauerbiene meist blütentreu. In einigen Ländern wird die Art aufgrund ihrer guten Bestäubungsleistung zusammen mir der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) in Mandel- und Obstplantagen eingesetzt. In Deutschland findet dieser Einsatz zum Beispiel am Bodensee sowie im Alten Land bei Hamburg statt.

    Gefährdung und Schutz

    Als Generalist sowohl bei der Nahrung als auch bei der Wahl der Nistgelegenheiten, ist die Art in Deutschland nicht gefährdet. Durch das Bereitstellen von Nisthilfen und einem hohen Angebot an frühblühenden Pflanzen lässt sich die Art leicht fördern, der Bestand ist davon aber nicht abhängig.

    © Wildbienen