Der sonnig gelegene Hohenzollerndamm umfasst eine Größe von ca. 3.000 Quadratmeter und ist beidseitig von Straßen umgeben. Direkt an der Fläche liegt der Ausgang der U3. Die gesamte Fläche besitzt ein hohes Aufwertungspotential. Es sollen Nahrungs- und Niststrukturen geschaffen und die vorhandene Vegetation durch eine extensive Pflege erhalten werden. Zusätzlich ist es geplant, künstliche Nisthilfen mit Informationen über das Projekt und die Bedeutung der Wildbienen aufzustellen.
Ergebnisse der wissenschaftlichen Begehung:
Auf dem Mittelstreifen des Hohenzollerndamms sind mit 16 wertvollen Nahrungspflanzen die meisten wichtigen Nektar- und Pollenquellen für Wildbienen im Projektraum vorhanden. Die krautige Vegetation hat sich teils aus einer Ansaat entwickelt. Das Blütenangebot variiert aber zeitlich (die Begehung am 28. Juni erfolgte kurz nach einem Mahdtermin) und räumlich (die westliche Hälfte der Projektfläche weist im Gegensatz zur östlichen Hälfte eine niedrige und blütenarme Vegetation auf). Von dem Blütenangebot profitieren die Wildbienen, die am Hohenzollerndamm mit 17 Arten vertreten sind.
Es wurden nahezu keine anspruchsvollen und/oder gefährdeten Arten festgestellt. Nur eine Art gilt (bundesweit) als gefährdet, nämlich die Furchenbiene Lasioglossum sexnotatum. Daneben kommen drei oligolektische Arten vor, nämlich Colletes daviesanus und Heriades crenulatus (spezialisiert auf Korbblütler) sowie Hoplitis adunca (spezialisiert auf Natternkopf). Die meisten Arten wurden in geringen Individuendichten (12x selten, 2x zerstreut) beobachtet, nur die weit verbreiteten Hummelarten Bombus lapidarius, B. pascuorum und B. terrestris und auch die Garten-Blattschneiderbiene Megachile willughbiella traten auf der Projektfläche häufiger auf. Der Mittelstreifen ist teils lückig bewachsen und kann in dem östlichen breiteren Teil einigen Bienenarten Nistgelegenheiten bieten. Der westliche Teil ist dagegen sehr schmal und stärker von dem Straßenverkehr beeinträchtigt. In diesem Bereich sind Nester von Wildbienen weniger wahrscheinlich
Fazit: Die Anzahl der Wildbienenarten ist mit 17 vergleichsweise hoch. Die Arten profitieren hier von dem günstigen Nahrungsangebot, welches auch auf eine bereits früher angesäte Blühmischung zurückgeht.
Wissenschaftlicher Name | Deutscher Name |
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Colletes daviesanus | Buckel-Seidenbiene |
Hylaeus hyalinatus | Mauer-Maskenbiene |
Halictus subauratus | Dichtpunktierte Goldfurchenbiene |
Lasioglossum calceatum | Gewöhnliche Schmalbiene |
Lasioglossum laticeps | Breitkopf-Schmalbiene |
Lasioglossum lucidulum | Leuchtende Schmalbiene |
Lasioglossum morio | Dunkelgrüne Schmalbiene |
Lasioglossum sexnotatum | Spargel-Schmalbiene |
Sphecodes monilicornis | Dickkopf-Blutbiene |
Heriades crenulatus | Gekerbte Löcherbiene |
Hoplitis adunca | Gewöhnliche Natternkopfbiene |
Megachile willughbiella | Garten-Blattschneiderbiene |
Osmia bicornis | Rote Mauerbiene |
Bombus lapidarius | Steinhummel |
Bombus pascuorum | Ackerhummel |
Bombus pratorum | Wiesenhummel |
Bombus terrestris | Dunkle Erdhummel |