Gewöhnliche Filzbiene

Die Gewöhnliche Filzbiene (Epeolus variegatus) baut weder eigene Nester, noch sammelt sie Pollen für ihren Nachwuchs. Sie ist eine Kuckucksbiene.

Ein trojanisches Pferd unter den Wildbienen

Die Gewöhnliche Filzbiene baut weder eigene Nester, noch sammelt sie Pollen für ihre Nachkommen, denn dafür sorgen bereits andere Bienen. Die Gewöhnliche Filzbiene (*Epeolus variegatus*) gehört zu den Kuckucksbienen, die ihre Eier möglichst unbemerkt in die Nester ihrer Wirte ablegt. Der Gattungsname selbst ist daher bezeichnend: *Epeolus* deutet auf den Namen *Epeios* hin, dem Helden, der in antiken Erzählungen der griechischen Mythologie das Trojanische Pferd erbaute. Auch bei Bienennestern wurden bereits Kämpfe zwischen Wirt und Parasit beobachtet!

Der Deutsche Name „Filzbiene“ hingegen ist etwas weniger abenteuerlich, denn hier wird sich auf die hellen, fein anliegenden Filzflecken an Brust und Hinterleib beider Geschlechter bezogen. Während die Männchen vorwiegend grau-schwarz-weiß gezeichnet sind, haben die Weibchen ausgedehntere rote Körperpartien, die wiederum dem wissenschaftlichen Artnamen „variegatus“ (bunt oder gescheckt) entsprechen. Auffällig sind außerdem die olivgrünen Augen sowie die rötliche Beinfärbung, durch die die Gewöhnliche Filzbiene im Feld kaum von anderen *Epeolus*-Arten wie *E. crucifer* auseinandergehalten werden kann. Hier hilft es, auf die Anwesenheit potentieller Wirte zu achten, die sich je nach Art unterscheiden.

Kuckucksbienen kommen nur dort vor, wo ihre Wirtsarten anzutreffen sind. Wenn man also die Lebensbedingungen der genannten Seidenbienen verbessert, so hilft man auch der Gewöhnlichen Filzbiene. Im eigenen Garten können die Nistansprüche bereits durch das Belassen offener, besonnter Bodenstellen erfüllt werden. Wer mehr tun will, kann auf sandig-lehmige Böden achten und für eine Vielfalt an Nahrungspflanzen wie zum Beispiel Färber-Kamille oder Margeriten sorgen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, den Garten oder Balkon so abwechslungsreich wie möglich zu halten, denn nur so finden Wildbienen ausreichend Nahrung und Nistgelegenheiten. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihren Garten wildbienenfreundlich gestalten können.

  • Die Rote Mauerbiene verdankt ihren Trivialnamen ihrer rostroten Behaarung der ersten Hinterleibssegmente.

  • Das Hinterleibsende ist sowohl beim Männchen als auch beim Weibchen schwarz gefärbt.

  • Rote Mauerbienen bauen ihre Nester in oberirdischen Hohlräumen, weshalb man sie sehr häufig in sogenannten Bienenhotels antrifft.

    Steckbrief

    Familie

    Apidae

    Körpergröße

    6 – 8 Millimeter

    Flugzeit

    Juni – August

    Verbreitung

    Epeolus variegatus ist weit verbreitet und mäßig häufig. In ganz Deutschland und weiten Teilen Mitteleuropas (AT, CH, CZ, HU, PL, SK, SL) kommt sie vom Tiefland bis in mittleren Lagen vor.

    Nistweise

    Als Kuckucksbienen bauen Filzbienen kein eigenes Nest, sondern suchen im Sommer nach den Erdnestern solitär lebender Seidenbienen, um dort ihre Eier abzulegen. Da Filzbienen früher schlüpfen als die Larven ihrer Wirte, haben sie einen Vorsprung in den fremden Brutkammern. So verhungert die Wirtslarve oder wird gefressen. Brutschmarotzer sind auf das Vorkommen ihrer Wirte angewiesen, wodurch sie in den entsprechenden Lebensräumen, also verschiedenen Trockenstandorten wie Sandbrachen, Sandheiden und Trockenrasen, anzutreffen sind.

    Ernährung

    Filzbienen betreiben keine eigene Brutfürsorge und sammeln somit auch keinen Pollen. Die Pollenpflanzen ihrer Wirte, wie Schafgarbe (Achillea millefolium), Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria), Berg-Sandglöckchen (Jasione montana), Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) und Rainfarn (Tanacetum vulgare), werden vorrangig als Nektarquellen genutzt.

    Wirtsbienen

    Bekannte Wirtsbienen sind verschiedene Seidenbienenarten wie die Gemeine Seidenbiene Colletes daviesanus , die Filzbindige Seidenbiene C. fodiens, die Rainfarn-Seidenbiene C. similis und die Salzaster-Seidenbiene C. halophilus.

    Gefährdung und Schutz

    E. variegatus ist zwar die häufigste Art ihrer Gattung, wird aber dennoch in die „Vorwarnliste“ (Kategorie V) der Roten Liste der Bienen Deutschlands eingestuft. Als Hauptursache der Rückgänge werden vor allem die Fragmentierung und der Verlust ihrer Lebensräume genannt. Dies spiegelt sich auch in den Beständen ihrer Wirtsbienen wider: Colletes similis steht auf der Vorwarnliste, C. fodiens wird als „gefährdet“ (Kategorie III) eingestuft und C. halophilus gilt als extrem selten (Kategorie II).

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