Mai-Langhornbiene

Die Männchen der Mai-Langhornbienen (Eucera nigrescens) sind mit ihren langen Antennen und dem auffälligen Revierverhalten sehr charakteristisch.

Gehörnte Gesellen

Die auffällige Bienenart wird ihrem Namen gerecht und kennzeichnet sich besonders durch die auffallend langen Antennen aus. Allerdings besitzen diese nur die Männchen der Art, die Antennen der Weibchen sind deutlich kürzer und unterscheiden sich in der Länge nicht von denen anderer Wildbienenarten. Ein weiteres leicht erkennbares Merkmal ist der gelbe Kopfschild im Kontrast zum übrigen, dunkel gefärbtem Gesicht.

Die auffälligen Männchen patrouillieren im schnellen Flug entlang der Nahrungspflanzen und warten auf die Weibchen. Sie sammeln Pollen an der Zaun-Wicke und können leicht gefördert werden, indem Zaun-Wicken in den Garten gepflanzt werden.

Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Mai-Langhornbiene sollten daher darauf abzielen, verloren gegangenes blütenreiches Grünland neu anzulegen, möglichst aus dem Saatgut intakter Wiesen aus der jeweiligen Region. Geeignete Blühmischungen mit einem hohen Anteil heimischer Schmetterlingsblütler ermöglichen eine Verbesserung des Pollen- und Nektarangebotes. Weiterhin sollten die verbliebenen Wiesen unbedingt unter Bestandsschutz gestellt und extensiv bewirtschaftet werden. Um die Bodennester der Art zu schonen und ein Schlüpfen der nächsten Generation zu ermöglichen, sollten die Flächen über mehrere Jahre bestehen bleiben.

Auch im privaten Garten können Sie die Mai-Langhornbiene durch das Bereitstellen von geeigneten Nahrungspflanzen und vegetationsfreien Bodenstellen fördern.

  • Ein präpariertes Weibchen der Efeu-Seidenbiene mit erkennbarer Pollenladung.

  • Ein Weibchen der Efeu-Seidenbiene am Nesteingang.

  • in Männchen der Efeu-Seidenbiene trinkt Nektar vom männlichen Stadium der Efeu-Blüte.

  • Ein Männchen der Efeu-Seidenbiene trinkt Nektar vom weiblichen Stadium der Efeu-Blüte.

  • Mehrere Efeu-Seidenbienen sammeln sich um ein Blatt, in dem sich Flüssigkeit gesammelt hat.

    Steckbrief

    Familie

    Apidae

    Körpergröße

    12 – 16 Millimeter

    Flugzeit

    April – Juni

    Verbreitung

    In Deutschland ist die Mai-Langhornbiene in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Schleswig-Holstein, nachgewiesen.

    Nistweise

    Ihre Nester graben Mai-Langhornbienen an vegetationsfreien oder spärlich bewachsenen Stellen im Boden. Sie bevorzugen sandige und lehmige Böden, sowohl auf ebenen Flächen als auch an Böschungen. Wichtig ist dabei immer die räumliche Nähe zu ausreichend großen Beständen der Nahrungspflanzen.

    Ernährung

    Die Art hat eine strenge Spezialisierung beim Blütenbesuch und sammelt Pollen nur an Schmetterlingsblütlern (Fabaceae). Die am häufigsten genutzte Pollenquelle bildet die Zaun-Wicke (Vicia sepium), aber auch die Vogel-Wicke (Vicia cracca), die Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis) und Rot- oder Weißklee (Trifolium pratenese, T. repens) werden häufig besucht. Die Männchen schlüpfen bereits einige Tage vor den Weibchen und patrouillieren die Bestände der Nahrungspflanzen auf der Suche nach Weibchen. Dabei folgen die Männchen immer den gleichen Flugbahnen, die sie durch Duftmarken festgelegt haben.

    Gefährdung und Schutz

    Die Mai-Langhornbiene ist bundesweit nicht gefährdet, in einigen Bundesländern gilt sie aber als gefährdet (Nordrhein-Westfalen) oder vom Aussterben bedroht (Sachsen) bzw. wird auf der Vorwarnliste geführt (Bayern, Sachsen-Anhalt). In Berlin gilt die Art als ausgestorben. Grund dafür ist der Verlust blütenreicher Wiesen und das dadurch schwindende Angebot an Nahrungspflanzen. Artenreiches Grünland muss weiterhin der stetig intensivierten Landwirtschaft weichen. Die Hauptpollenquellen Vogel- und Zaunwicke sind derzeit zwar noch nicht in ihrem Bestand bedroht, in der Flächenbilanz sind die Bestände aber stark rückläufig.

    © Wildbienen