Gewöhnliche Schmalbiene

Die Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum) mag auf den ersten Blick eher unscheinbar wirken, doch sie ist eine der wenigen eusozialen Wildbienenarten in Deutschland.

Unscheinbar und eusozial

Die Gewöhnliche Schmalbiene ist eine der häufigsten Arten innerhalb ihrer Gattung und kann bei uns in Deutschland oft beobachtet werden.

Äußerlich ist die Art eher unscheinbar: Ihre Vertreter sind überwiegend dunkel gefärbt mit mäßig dichter, weißlich gelber bis bräunlicher Behaarung am Brustteil und Gattungstypischen hellen Querbinden am Hinterleib. Die Tergite der Männchen können wie die Mandibelspitzen rötlich gefärbt sein. Die Weibchen lassen sich im Feld kaum von ihren nahen Verwandten unterscheiden.

Die Gewöhnliche Schmalbiene zählt zu den seltenen Wildbienenarten mit einer sozialen Lebensweise, bei der es eine Generation von Arbeiterinnen und später Geschlechtertieren gibt. Bisher ist die Art in ihrem Bestand nicht als gefährdet eingestuft, allerdings leidet auch sie unter dem Verlust von wichtigen Lebensräumen und einem mangelnden Nahrungsangebot.

  • Eine von 604: Die Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum)

  • Beide Geschlechter haben sie einen dunkel gefärbten Körper mit heller Behaarung und rötlichen Mandibelspitzen.

  • Viele Individuen haben eine rötliche Zeichnung am Hinterleib.

  • Die unauffälligen Weibchen der Gewöhnlichen Schmalbiene kann man im Feld kaum von ihren nahen Verwandten unterscheiden.

    Steckbrief

    Familie

    Halictidae

    Körpergröße

    8 – 10 Millimeter

    Flugzeit

    März – Oktober

    Verbreitung

    Die Gewöhnliche Schmalbiene ist in Deutschland sehr häufig und flächendeckend verbreitet. Auch in der Schweiz, in Österreich und von Irland bis Japan ist sie anzutreffen.

    Nistweise

    Viele unterschiedliche Lebensräume können von der Gewöhnlichen Schmalbiene genutzt werden. So findet man sie auf trockenwarmen Magerrasen, aber auch auf feuchten Waldlichtungen oder in Siedlungsbereichen. Die Art lebt eusozial und nistet in selbst gegrabenen Hohlräumen in der Erde. Das im Vorjahr befruchtete Weibchen legt ihre Eier ab, aus denen die sogenannte Sommerbrut schlüpft: Arbeiterinnen, die für die Versorgung der anschließenden Brut von Geschlechtertieren zuständig sind. Aus dieser schlüpfen die Männchen sowie neue Jungköniginnen, die begattet gemeinsam im Nest überwintern. In kalten Regionen mit kurzen Sommern lebt die Gewöhnliche Schmalbiene allerdings solitär und erzeugt keine Arbeiterinnen.

    Ernährung

    Die Gewöhnliche Schmalbiene ernährt sich polylektisch, kann also mehrere Pflanzenfamilien für ihre Nahrungsversorgung nutzen. Darunter fallen beispielsweise Korbblütler (Asteracea), Kreuzblütler (Brassicacea) oder Rosengewächse (Rosacea).

    Kuckucksbienen

    L. calceatum wird von der Blutbiene Sphecodes monilicornis parasitiert. Diese legt ihre Eier in das Nest der Gewöhnlichen Schmalbiene und lässt ihren Nachwuchs von ihr aufziehen.

    Gefährdung und Schutz

    Die Gewöhnliche Schmalbiene gilt aktuell nicht als gefährdet, ist aber wie alle Wildbienenarten nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

    Was können Sie tun
    Da sich die Art polylektisch ernährt, können Sie sie leicht in ihrem eigenen Garten oder auf ihrem Balkon unterstützen. Legen Sie beispielsweise eine Wildblumenwiese an oder pflanzen Sie geeignete, heimische Wildstauden, wie Rainfarn, Wiesen-Margerite und die Große Sternmiere. Zusätzlich sollten Sie offene Bodenstellen schaffen und einen klassischen Schottergarten vermeiden, damit die Gewöhnliche Schmalbiene auch bei Ihnen im Erdboden nisten kann.

    © Wildbienen