Aschgraue Sandbiene
Die Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria) sticht weder durch ihre Farbpracht noch durch ihre speziellen Lebensraumansprüche hervor. Doch genau diese Bescheidenheit macht sie besonders. Bereits früh im Jahr ist sie in allen Regionen Deutschlands anzutreffen.
Ein echter Generalist
Der Name verrät es vielleicht bereits: Die Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria), auch Grauschwarze Düstersandbiene genannt, ist nicht wirklich für ihre Farbpracht bekannt. Die Art ist außerdem weder selten, noch besonders auffällig in ihrer Lebensweise. Tatsächlich ist sie ist ein echter Generalist. Ob Nistplatz, Pollenquelle oder gar Lebensraumtyp: Die Anspruchslosigkeit der Aschgrauen Sandbiene ist erstaunlich. Aus diesem Grund ist sie bereits früh im Jahr in allen Regionen Deutschlands anzutreffen.
Zu erkennen ist sie gut: Weibchen haben einen blau schimmernden schwarzen Hinterleib, schwarze Hinterbeine, Schienenbürste und Endfranse sowie eine schwarze Querbinde auf dem Brustrücken in der sonst namensgebenden grauweißen Behaarung (lat. „cinereus“ = „aschgrau“). Beide Geschlechter haben ein weißhaariges Gesicht, wobei sich die Männchen durch schwarze Haare an den Innenaugenrändern unterscheiden. Ansonsten sind auch sie überwiegend grau behaart mit langen weißen Haaren an den Brustseiten, Schenkeln und der Basis des Hinterleibs.
Steckbrief
Familie
Andrenidae
Körpergröße
Weibchen: 13 – 15 Millimeter, Männchen 10 – 13 Millimeter
Flugzeit
März – Mai
Verbreitung
Die Aschgraue Sandbiene ist in geeigneten Lebensräumen vom Tiefland bis in subalpine Lagen in ganz Deutschland anzutreffen. Die häufig vorkommende Art hat keine Bindung an einen speziellen Lebensraumtyp. Man kann sie daher an Waldsäumen, trockenen Fett- und Magerwiesen, Hochwasserdämmen, Sand- und Kiesgruben, auf Ruderalflächen, Sandheiden, wie auch auf extensiv genutzten Schafweiden und im Siedlungsbereich wie auf Grünanlagen, Gärten, Parks finden.
Nistweise
Ihre Nester gräbt die Aschgraue Sandbiene an vegetationsfreien oder -armen Bodenstellen wie in Sandgruben, Erdwegen, Viehweiden, aber auch Parkrasen. Selbst an mehr oder weniger schattigen Orten wie an Waldlichtungen sind Nester vereinzelt zu finden. Die Art bevorzugt zwar Sandboden, besiedelt jedoch ebenso lehmiges oder auch stark humoses Nistsubstrat. Hier lassen sich kleinere bis größere Kolonien von mehreren hunderte Nestern finden. Pro Nest legen die Weibchen zwei bis drei Brutzellen in zehn bis 25 Zentimetern Tiefe an. Vereinzelt wurden bis zu 60 Zentimeter tiefe Nester gefunden. Die Weibchen lassen die Nesteingänge während den Sammelflügen offen und verschließen sie lediglich nachts oder bei Störungen wie schlechter Witterung.
Ernährung
Weibchen sammeln ihren Pollen an sieben Pflanzenfamilien und werden somit als unspezialisiert (polylektisch) bezeichnet.
Kuckucksbienen
Bekannte parasitäre Arten sind die Wespenbienen Nomada lathburiana und N. goodeniana.
Gefährdung und Schutz
Die Art ist häufig und wird aktuell als ungefährdet eingestuft. Nichtsdestotrotz sind auch Generalisten wie die Aschgraue Sandbiene von der Lebensraumzerstörung und den immer seltener werdenden Futterpflanzen betroffen.