Sichelklee
Sichelklee (Medicago falcata) ist deutlich trockenresistenter als viele andere Arten, eine Eigenschaft, die auch die Hybridform zeigt. So können Wildbienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber auch in regenarmen Monaten von dem Nektar und Pollen profitieren.
Pflanze des Monats Juni 2023: Sichelklee
Der Sichelklee, auch Sichel-Schneckenklee oder Gelbe Luzerne genannt, ist eine krautige Pflanze mit verzweigten Stängeln und auffälligen gelben Blütentrauben. Die verwandte Saat-Luzerne (Medicago sativa) gilt als eine der ersten Kulturpflanzen. Mit der Saat-Luzerne bildet der Sichelklee Hybride (Medicago x varia, die Bastard-Luzerne). Sowohl Medicago sativa, als auch Medicago x varia werden weltweit als Viehfutter angebaut. Mittlerweile kommt die Bastard-Luzerne in der freien Landschaft deutlich häufiger vor, als ihre Elternarten.
Steckbrief
Name
Sichelklee
Botanischer Name
Medicago falcata oder Medicago sativa subsp. falcata
Familie
Schmetterlingsblütler (Fabaceae)
Beschreibung
Der Sichelklee ist eine krautige Pflanze mit verzweigten Stängeln. Die grünen Blätter sind schmal elliptisch mit keilförmigen Teilblättchen an der Basis und gezackten Rändern, die in einer Stachelspitze enden. Der Sichelklee unterscheidet sich von der Saat-Luzerne durch die gelben Blütenstände, welche bei der Saat-Luzerne violett sind. Die Früchte des Sichelklees sind – daher der Name – sichelförmig gebogen, während die Früchte der Saat-Luzerne spiralförmig eingerollt sind. Beim Hybrid aus Sichelklee und Saat-Luzerne kommen beide Merkmale in unterschiedlichen Ausprägungen vor, oft die die gelbgrünlichen Blüten der Bastard-Luzerne lila angelaufen. Oft kommen aber auch komplett gelb, oder komplett violett gefärbte Exemplare der Bastard-Luzerne vor, welche dann mit ihren Elternarten verwechselt werden können.
Besonderheit
Sichelklee geht, wie andere Luzerne-Arten, eine Symbiose mit stickstoff-fixierenden Bakterien ein. Dadurch wachsen sie schneller und reichern den Boden mit Stickstoff an, was Luzerne-Arten zu beliebten Futter- und Kulturpflanzen macht. Auf mageren, nährstoffarmen Standorten, können sie zu einem Problem werden und seltene Arten verdrängen.
Blütezeit
Mai – Oktober
Verwendung
Der Sichelklee wird zur Bereicherung von Wiesen und Weiden genutzt, da er für landwirtschaftlich bewirtschaftete Flächen wertvollen Stickstoff in den Boden einbringt und die Erträge steigert. Als Hybridform (Bastard-Luzerne) ist er eine der am häufigsten angebauten Futterpflanzen weltweit und wird dann meist zu Silage verarbeitet.
Standort
Der Sichelklee gedeiht auf trockenen, kalkreichen, eher mageren Lehm- oder Lößböden. Er kann jedoch auch auf sandigem Untergrund wachsen. Der Sichelklee ist in verschiedenen Regionen verbreitet, von Südeuropa bis England, Dänemark und das Baltikum, sowie West- und Zentralasien. In Mitteleuropa kommt er zerstreut vor und fehlt im mitteleuropäischen Tiefland sowie in den Mittelgebirgen und Alpenketten mit kalkarmem oder kalkfreiem Gestein. In den Alpen findet man ihn in Höhenlagen bis etwa 1200 Metern.
Wert für Wildbienen
Der Sichelklee ist eine bedeutende Bienen- und Schmetterlingspflanze. Seine gelben Blüten locken eine Vielzahl von Bestäubern an und bieten reichlich Nektar und Pollen. Die Große Harzbiene, die Luzerne-Sägehornbiene und die Luzerne-Graubiene sind auf Sichelklee und einige andere Schmetterlingsblütler spezialisiert, daneben nutzen auch andere Wildbienenarten wie die Goldene Schneckenhausbiene und verschiedene Hummelarten Sichelklee und andere Medicago-Arten als Pollen- und Nektarquelle.
Auch viele andere Bestäuber, darunter mehrere Schmetterlingsarten wie der Weißdolch-Bläuling, der Dickkopffalter und der Gemeine Bläuling besuchen den Sichelklee.