Gewöhnlicher Löwenzahn

Unsere Pflanze des Monats April ist als Pusteblume sehr beliebt und dafür bekannt sogar durch Asphalt wachsen zu können.

Pflanze des Monats April 2022: Der gewöhnliche Löwenzahn

Viele Pflanzenarten, die natürlicherweise im Garten wachsen, werden als Unkräuter bezeichnet. Das vermittelt den Eindruck, dass diese Arten ungewünscht sind und keinen guten Beitrag für die Natur leisten würden. Das ist aber nicht richtig, viele der wild wachsenden Arten bilden einen wichtigen Teil der Nahrung für bestäubende Insekten, besonders zu Zeiten, zu denen die ausgebrachten Arten noch nicht blühen oder an Stellen, an denen sich diese Arten nicht durchsetzen könnten. Unsere Pflanze des Monats ist eins dieser Beikräuter, wie wir sie bezeichnen. Als Pusteblume kennt sie jedes Kind, sie blüht in nahezu jeder Wiese und ist bekannt dafür, sogar durch Asphalt zu wachsen. Der Löwenzahn.

  • Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia).

  • Die gelbe Korbblüte bestehend aus circa 200 einzelnen Zungenblüten.

  • Eine abgeblühte Blüte von Taraxacum sect. Ruderalia. Es haben sich die charakteristischen braunen Schirmchenflieger gebildet.

    Steckbrief

    Name

    Gewöhnlicher Löwenzahn

    Botanischer Name

    Taraxacum sect. Ruderalia

    Familie

    Korbblütler (Asteraceae)

    Beschreibung

    Der Gewöhnliche Löwenzahn ist eine mehrjährige krautige Staude. Zur Blütezeit wird er ungefähr 30-40 Zentimeter hoch. Die hohlen, schwach behaarten Stängel sind unverzweigt und tragen an deren Ende je eine Korbblüte, die aus circa 200 gelben Zungenblüten besteht, die von grünen Hüllblättern eingefasst werden.

    Aus der grundständigen Blattrosette wachsen die bis zu 30 Zentimeter langen, tiefgrünen Blätter. Sie sind eiförmig bis lanzettlich, unregelmäßig eingeschnitten und stark gezähnt. Die Rosette entspringt einer Pfahlwurzel, die bis zu über einem Meter lang werden kann.

    Bei Verletzung tritt aus allen Pflanzenteilen ein weißer Milchsaft aus.

    Nach der Bestäubung fallen die Kronblätter ab und aus der Blüte entwickeln sich die charakteristischen braunen Achänen, die Schirmchenflieger, denen der Gewöhnliche Löwenzahn seinen Namen Pusteblume verdankt.

    Besonderheit

    Die Gattung Taraxacum ist sehr artenreich und die Unterscheidung der einzelnen Arten gilt als äußerst schwierig und komplex. Die Einteilung erfolgt daher nicht in einzelne Arten, sondern Sektionen. In Deutschland ist die Gattung in 16 Sektionen unterteilt.

    Verwechslungsgefahr besteht mit der verwandten Gattung Leontodon, die ebenfalls als Löwenzahn bezeichnet wird, sich aber im Wuchs deutlich von der Gattung Taraxacum unterscheidet.

    Blütezeit

    März – Juni

    Verwendung

    Wildblumenwiese, verwilderte Rasenfläche, Gruppenpflanzung, Naturgarten, Apothekergarten …

    Standort

    Sonnig bis halbschattig. Die Art ist relativ anspruchslos und wächst an vielen, auch vermeintlich ungeeigneten Stellen. Optimale Bedingungen findet sie auf nährstoffreichen Lehm- und Tonböden. Die Art ist eine Zeigerpflanze für schwere, stickstoffreiche Böden. Natürlicherweise findet man den Gewöhnlichen Löwenzahn in frischen, feuchten und nährstoffreichen Wiesen und Rasenflächen, aber auch an Wegrändern und Fugen im Asphalt.

    Wert für Wildbienen

    Eine Vielzahl an Wildbienenarten nutzen den Gewöhnlichen Löwenzahn als Nahrungsquelle. Besonders Arten der Gattungen Andrena, Lasioglossum, Halictus und Osmia nutzen die Art als Pollenlieferant zur Versorgung der Brut, aber auch andere Wildbienenarten und bestäubende Insekten fliegen die gelben Blüten an.

    Da der Löwenzahn schon sehr früh im Jahr zu blühen beginnt, bildet er eine wichtige Nektar- und Pollenquelle für frühfliegende Wildbienenarten.

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