Fenchel

Fenchel ist eine alte Kultur- und Arzneipflanze, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Ihre Blütenstände sind ein Magnet für viele Bestäuber, insbesondere Schwebfliegen, Wespen, Käfer und Bienen.

Pflanze des Monats Juli 2023: Fenchel

  • Fenchel ist neben dem charakteristischen Duft besonders gut an seinen kleinen gelben Doldenblüten zu erkennen.

  • Mit seinem feingliedrigen Blättern erinnert die Pflanze an Dill, welcher allerdings eine geringere Wuchshöhe erreicht.

  • Die Speicherblätter sind unten hell gefärbt und bilden knollenähnliche Zwiebeln.

  • Fenchel wächst an sonnigen, warmen Standorten.

  • Von der uns gut bekannten Heil- und Gewürzpflanze profitieren auch zahlreiche Insekten.

    Steckbrief

    Name

    Fenchel

    Botanischer Name

    Foeniculum vulgare

    Familie

    Doldenblütler (Apiaceae)

    Beschreibung

    Fenchel gibt es in verschiedenen Kulturformen, bei denen etwas unterschiedliche Ausprägungen von Knolle, Blättern oder Samen vorkommen und die teilweise unterschiedlich verwendet werden. Die Wildform des Fenchels bildet keine Knollen, und bildet die typischen zwei- bis dreifach gegliederten, haarförmigen Laubblätter aus. Die Blüten sind gelb und stehen in Doppeldolden. Fenchel lässt sich auf den ersten Blick mit Dill verwechseln, beide haben ein sehr unterschiedliches, jeweils typisches Aroma.

    Besonderheit

    Fenchel ist eine alte Kultur- und Arzneipflanze und als Gemüse und Gewürz ein fester Bestandteil der mediterranen und indischen Küche.

    Blütezeit

    Juli – September

    Verwendung

    Fenchel ist ein vielseitiges Gemüse, das in der Küche auf verschiedene Weisen verwendet werden kann. Die knollenartigen Grundblätter, die zarten Laubblätter und die Samen des Fenchels haben jeweils ihren eigenen charakteristischen Geschmack und können in zahlreichen Gerichten zum Einsatz kommen. Die Knolle kann roh in Salaten oder gedünstet als Beilage serviert werden. Das Laub eignet sich hervorragend als aromatische Zutat in Suppen, Saucen und Eintöpfen. Die Samen des Fenchels werden oft gemahlen oder ganz verwendet, sie haben leicht süßes und anisähnliches Aroma und werden zum Beispiel als Gewürz in Broten verwendet. Fenchel ist auch als Tee beliebt, und wird wegen seiner beruhigenden und verdauungsfördernden Eigenschaften geschätzt.

    In Kultur wird Fenchel meist vor der Blühphase geerntet – dabei hat seine Blüte einen hohen Wert für viele verschiedene Bestäubergruppen.

    Standort

    Fenchel ist mittlerweile als Neophyt in vielen Teilen der Erde verbreitet. Auch in Deutschland hat sich die ursprüngliche mediterrane Form ausgebreitet. Er wächst er an sonnigen, warmen Standorten. Man findet ihn typischerweise in Ruderalpflanze und entlang von Wegrändern in der Kulturlandschaft.

    Wert für Wildbienen

    Die Blüten des Fenchels durchlaufen während der Blütezeit zwei Phasen: Zunächst sind die männlichen Organe ausgebildet und die Blüten produzieren Pollen, erst danach bilden sich die weiblichen Blütenorgane aus. Die Blüten des Fenchels werden von sehr vielen verschiedenen Insektengruppen besucht. Da die Nektarien offen liegen und sehr leicht erreichbar sind, bilden sie eine wertvolle Nektarquelle für Solitäre und Soziale Wespen, Käfer, Wanzen und vor allem für sehr viele Fliegenfamilien wie Schwebfliegen oder Raupenfliegen. Der Pollen hingegen wird vor allem von zahlreichen Wildbienenarten genutzt. Neben vielen unspezialisierten Arten gibt es auch eine Gruppe von hoch spezialisierten Wildbienen, die Pollen an Doldenblütlern sammeln und auch Fenchel dafür nutzen.

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