„Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf!“ geht in die nächste Phase
Die erste Phase unseres Projektes „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf!“ geht mit diesem Jahr zu Ende. Aber wir haben gute Nachrichten! Die Projektarbeit seit Beginn 2018 war ein voller Erfolg. Aus diesem Grund hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz unser Projekt um weitere drei Jahre verlängert.
Berlin setzt auf blühende Vielfalt auf öffentlichen Grünflächen
In den vergangenen fünf Jahren haben wir in allen Berliner Bezirken insgesamt 80 Wildblumenwiesen mit einer Gesamtgröße von über 46.000 Quadratmetern in öffentlichen Grünflächen angelegt, die das Nahrungsangebot für bestäubende Insekten in Berlin erhöhen. Weiterhin wurden Rohbodenstellen als Nistplätze für Wildbienen, Lehrpfade als Beispiel für einfache Wildbienenschutzmaßnahmen und weitere Nisthilfen eingerichtet. Durch die Beratung von Projektpartnern sind zudem viele weitere Maßnahmenflächen entstanden. Mit unseren zahlreichen Angeboten an Vorträgen, Schulungen und Workshops konnten wir viele interessierte Bürgerinnen und Bürger für den Wildbienenschutz begeistern und über eine wildbienengerechte Grünflächen- und Gartengestaltung informieren.
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An der Wernerstraße im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wurde 2022 ein Wildbienen-Lehrpfad eingerichtet.
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Otto-Suhr-Allee, Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, im Mai 2022.
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Herbert-Krause-Park, Bezirk Neukölln, im Juni 2022. Die Fläche wurde im Herbst des letzten Jahres angelegt.
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Schirpitzer Weg, Nezirk Neukölln, im Juni 2022. Die Fläche wurde im Herbst des letzten Jahres angelegt.
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Pfarrhufenanger, Bezirk Marzahn-Hellersdorf, im Juni 2022.
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Schlosspark Biesdorf, Bezirk Marzahn-Hellersdorf, im Juni 2022.
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Nelly-Sachs-Park, Bezirk Tempelhof-Schöneberg, im Juni 2022.
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Forckenbeckstraße, Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, im Juni 2022.
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Im Oktober 2022 wurden weitere Wildblumenwiesen angelegt, wie z.B. hier an der Karl-Wilker-Straße im Bezirk Lichtenberg…
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… oder nahe der Bezirkszentralbibliothek Tempelhof-Schöneberg in der Götzstraße.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die von uns durchgeführte Erfassung der Blühvegetation auf 20 Maßnahmenflächen hat ergeben, dass sich über 90 Prozent der ausgebrachten Pflanzenarten etablieren und zur Blüte gelangen konnten. Das Blütenangebot und die Artenvielfalt wurden im Vergleich zu den umliegenden Grünflächen damit deutlich erhöht.
Auch die Bestäuber haben profitiert. Bei einer Erfassung der Wildbienen auf 15 ausgewählten Maßnahmenflächen fanden wir insgesamt 157 Wildbienenarten, das sind 65 Prozent der aktuell in Berlin vorkommenden Artens. Ein unerwartet hohes und freudiges Ergebnis! 24 der Arten stehen auf der Roten Liste bedrohter Tierarten Deutschlands.
Wir freuen uns sehr, dass sich unsere Arbeit ausgezahlt hat und das Projekt verlängert wurde. Auch in Zukunft werden wir uns gemeinsam mit vielen Partnern weiter für den Berliner Wildbienenschutz stark machen können!
Wie wird es weitergehen? Die Klimaerwärmung stellt die Umwelt, Flora und Fauna und damit auch unsere Maßnahmenflächen vor neue Herausforderungen. Die Wildblumenwiesen haben bei einer solch andauernden Trockenheit und Hitze deutlich zu kämpfen, obwohl die ausgebrachten Pflanzenarten größtenteils sehr resistent gegen diese Einflüsse sind. Doch sie dürfen nicht die einzige Maßnahme gegen den massiven Verlust von Blüten und dem damit verbundenen Rückgang der Insekten in unserer Landschaft bleiben. In den kommenden Jahren wollen wir eine Veränderung in der Grünflächenpflege Berlins erreichen. Vor allem wollen wir dafür werben, das Mahdregime nachhaltig zu verändern und so die heimische Artenvielfalt zu fördern. Denn Berlin ist bunt und das sollen die Grünflächen auch werden.
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