Berliner Wildbienenprojekt: Jahresrückblick 2025
Ein Projekt für Artenvielfalt und Stadtnatur
Das Wildbienenprojekt beruht auf mehreren zentralen Säulen:
Projektflächen: Anlage und Pflege von Blühflächen als Lebensräume für Wildbienen
Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit: Kampagnen, Veranstaltungen und Bildungsangebote
Wissenschaftliche Begleitung: Insekten-Monitoring und vegetationskundliche Erhebungen
Blühflächen in Berlin: Pflege, Erhalt und Weiterentwicklung
Die Anlage und Pflege von Blühflächen bleibt das Herzstück des Projekts. Im Jahr 2025 lag der Schwerpunkt auf der Überarbeitung und Sicherung bestehender Flächen, um ihre ökologische Qualität langfristig zu erhalten.
Auf zehn Projektflächen in mehreren Berliner Bezirken – darunter Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick – wurden Wildblumenwiesen überarbeitet, neu eingesät oder vergrößert. Insgesamt wurden dabei mehr als 5.400 Quadratmeter Blühfläche ökologisch aufgewertet.
Ziel dieser Maßnahmen ist es, artenreiche Blühflächen dauerhaft zu stabilisieren, Blütenvielfalt zurückzugewinnen und die Nahrungsgrundlage für Wildbienen und andere Bestäuber zu sichern. Gleichzeitig dienen die Flächen als Demonstrations- und Forschungsflächen für Verwaltung, Wissenschaft und Öffentlichkeit.
"Zuhause gesucht!"-Kampagne 2025
Auch 2025 wurde die erfolgreiche Informationskampagne fortgeführt. Unter dem Leitsatz „Zuhause gesucht! Gerne wild und struppig“ stand erneut die Wertschätzung für naturnah gepflegte Grünflächen im Fokus.
Die Kampagne umfasste mehrere Bausteine:
Plakatkampagne: Animierte City-Light-Poster sowie 1.000 gedruckte Plakate wurden dank eines Freiflächensponsorings der Wall GmbH berlinweit ausgespielt.
Social-Media-Kampagne: Unsere Kampagnen-Beiträge auf Instagram und Facebook erreichten mehr als eine Million Ausspielungen und über 13.000 Klicks.
Digitale Insekten-Rallyes: Interaktive Stadtrallyes vermittelten spielerisch Wissen über Wildbienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber – unter anderem in Berlin-Mitte, Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg. Neun Weitere Stadtnatur-Rallyes sind in Vorbereitung.
Wissenschaftliche Begleitung: Erfolge messbar machen
Die Wirksamkeit der Maßnahmen wurde auch 2025 wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen des Wildbienen-Monitorings wurden auf zehn Projektflächen 88 Wildbienenarten nachgewiesen, darunter elf bundesweit gefährdete Arten der Roten Liste. Vier Arten wurden erstmals auf den Projektflächen gefunden, sodass die Gesamtzahl der im Projekt erfassten Arten inzwischen 182 Wildbienenarten umfasst – rund 55 Prozent aller aktuell in Berlin bekannten Arten.
Zusätzlich wurden vegetationskundliche Erfassungen sowie studentische Forschungsarbeiten durchgeführt, um die Entwicklung der Blühflächen und ihre Bedeutung für verschiedene Insektengruppen langfristig zu untersuchen.
Wissen teilen, Menschen vernetzen
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die aktive Einbindung der Stadtgesellschaft. Auch im Jahr 2025 wurden zahlreiche Workshops, Vorträge, Exkursionen und Informationsstände für Erwachsene, Kinder sowie Fachpublikum angeboten. Als Gastgeber und Kooperationspartner wirkten verschiedene Vereine, Bezirksämter und etablierte Veranstaltungen wie das Berliner Umweltfestival oder der Lange Tag der Stadtnatur mit.
Ein besonderer Höhepunkt war der fachliche Austausch im Rahmen unseres jährlich stattfindenden Forums „Pflege urbaner Grünflächen“. Darüber hinaus erreichte das Wildbienenprojekt durch diverse Presseveröffentlichungen und Fernsehbeiträge ein breites Publikum und leistete so einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für den Schutz von Wildbienen und naturnahen Stadtflächen.
Fazit: Schritt für Schritt zur Wildbienen-Hauptstadt
Ob Blühflächen, Kampagnen oder Bildungsarbeit – 2025 hat gezeigt, wie wirkungsvoll gezielte Maßnahmen für Wildbienen im urbanen Raum sein können. Gemeinsam mit Verwaltung, Wissenschaft und engagierten Berlinerinnen und Berlinern setzen wir uns dafür ein, dass Berlin auch künftig vielfältig, lebendig und wildbienenfreundlich bleibt.
Mit Blick auf die kommenden Jahre wird das Projekt weitergeführt und ausgebaut – damit aus „Grün“ dauerhaft „Bunt“ wird.
