Berliner Stadtnatur: Forschung zum Mitmachen
Um die Artenvielfalt in der Stadt besser zu erfassen, setzt das Berliner Wildbienenprojekt jetzt auch auf Citizen Science. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können mit iNaturalist selber aktiv werden und Arten auf den Flächen erfassen.
Berliner Stadtnatur: Forschung zum Mitmachen
In den letzten Jahren hat die Deutsche Wildtier Stiftung über 90 Wildblumenwiesen auf öffentlichen Grün- und Freiflächen in ganz Berlin angelegt. Diese Blühflächen bieten wertvolle Lebensräume für Wildbienen und andere Insekten im urbanen Raum und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt.
Welche Wildbienenarten sich auf den Flächen etabliert haben, wird seit 2019 in einem wissenschaftlichen Monitoring erfasst. Der Erfolg der Projektmaßnahmen wird außerdem durch eine monatliche Vegegationskartierung während der Wachstumsphase gemessen.
Da die Blühflächen über alle 12 Berliner Bezirke verteilt und das ganze Jahr über zahlreiche Beobachtungen möglich sind, lautet das Stichwort Citizen Science. Interessierte können eigene Beobachtungen auf den Flächen dokumentieren und so zur Datenerhebung beitragen.
Die Standorte der Blühflächen sind auf der Projektwebsite zu finden.
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Die Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium) wurde schon 67 mal bei iNaturalist auf den Blühflächen erfasst. Foto: J. Michalski
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In den Nisthilfen des Lehrpfads am Spreebogenpark lassen sich gut Rote Mauerbienen (Osmia bicornis) beobachten. Diese Wildbienenart wurde auch schon auf anderen Blühflächen hochgeladen. Foto: S. Lokatis
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Der häufig vorkommende Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) ist eine der rund 80 Marienkäferarten Deutschlands. Foto: A. Proske
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Larve des Siebenpunkt-Marienkäfers, beobachtet auf der Blühfläche der Freien Universität Berlin. Die Insekten können in verschiedenen Entwicklungstufen (Adult, Ei, Larve oder Puppe) erfasst und hochgeladen werden. Foto: S. Lokatis
Mitmachen über iNaturalist
Die Teilnahme erfolgt über die kostenlose Plattform iNaturalist oder die zugehörige App. Nach der Registrierung können Beobachtungen sämtlicher auf den Wildblumenwiesen vorkommender Organismen hochgeladen werden. Die gemeldeten Beobachtungen werden automatisch dem Projekt "Berlin blüht auf!" zugeordnet, in dem die Blühflächen gesammelt sind.
Eine genaue Bestimmung der Arten ist dabei nicht zwingend erforderlich. Fotos genügen – die iNaturalist-Community hilft bei der Identifikation, oft auch international.
Steckbriefe verschiedener Wildbienen- und Pflanzenarten lassen sich unter den folgenden Links abrufen.
Wichtig ist, dass der Standort der Beobachtungen exakt innerhalb einer Projektfläche liegt. Die Standortgenauigkeit in Metern darf nicht über die Fläche hinausreichen. Nur so können die Daten automatisch in die Projektstatistik der Deutschen Wildtier Stiftung aufgenommen werden. Der Standort kann beim Hochladen unter „Wo war das?“ angepasst werden.
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Auf der Blühfläche am Hohenzollerndamm wurden bisher die meisten Beobachtungen gesammelt (1552 Einträge). Foto: T. Bluth
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Nachtfalterbeobachtung mit einer Lichtfalle bei der Blühfläche in der Schönholzer Heide (Pankow). Foto: J. Michalski
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Pflanzen und Insekten entdecken bei der Blühfläche der Freien Universität Berlin. Foto: J. Michalski
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