Schmuckbiene

Ähnlich dem Kuckuck legt die Schmuckbiene Epeoloides coecutiens ihre Eier in die Nester anderer Wildbienenarten.

Alles über die Schmuckbiene und wie ihr geholfen werden kann

Die meisten Wildbienenarten sind wie die Honigbiene am ganzen Körper behaart. Die vielen feinen Härchen nutzen die Tiere um den überlebenswichtigen Pollen zu sammeln. Im Laufe der Evolution haben sich verschiedene Sammelvorrichtungen entwickelt, die perfekt an die Lebensumstände der jeweiligen Arten angepasst sind. Trotzdem gibt es einige Wildbienenarten, die keine ausgeprägte Behaarung am Körper aufweisen. Durch dieses Merkmal lassen sich die Brutparasitoiden unter den Wildbienenarten eindeutig erkennen. Zu ihnen gehört die Schmuckbiene. Im Gegensatz zu den Wildbienenarten, die selbst Brutfürsorge betreiben, sammeln diese Bienenarten nämlich keinen Pollen und benötigen daher auch keine Sammelvorrichtung. Sie legen ihre Eier gleich einem Kuckuck in ein Nest einer Schenkelbiene (Macropis sp.), daher nennt man sie auch „Kuckucksbienen“.

Männchen der Schmuckbiene weisen einen hellroten, an den Seiten schwarz gefleckten Hinterleib sowie einen rötlich bis gelbbraun behaarten Kopf und Brustabschnitt auf. Die Augen schimmern leuchtend türkis. Die Weibchen der Art sind insgesamt dunkler gefärbt, sie sind tiefschwarz mit einer roten Hinterleibsbasis und haben weiße Flecken an den Seiten der Brust, dem Hinterleib und den Beinen.

Sowohl die Schmuckbiene als auch ihre Wirte lassen sich durch einfache Maßnahmen auch im eigenen Garten oder auf öffentlichen Grünflächen leicht fördern. Dafür braucht es ausreichend große Bestände von Gilbweiderich (Lysimachia). Gilbweiderich ist eine typische Pflanze feuchter Standorte, wie Auwälder, Uferbereiche oder Feuchtwiesen. Zudem gehört sie zu den Ölblumen, die in Deutschland und Mitteleuropa insgesamt nur sehr selten vorkommen. Die Schenkelbienen, die von der Schmuckbiene parasitiert wird, versorgen ihre Nachkommen mit einem Gemisch aus Pollen und Öl und sind beim Sammeln auf diese Pflanzengattung spezialisiert, benötigen daher größere Bestände.

Durch die Anlage oder Förderung von künstlichen, aber möglichst naturnahen, feuchten (Bienen-)Biotopen mit größeren Beständen von Gilbweiderich kann die Schmuckbiene und ihr Wirt leicht in den eigenen Garten gelockt werden. So ermöglichen Sie einer lokalen Population sich zu etablieren und sichern ihr Fortbestehen. Da Gilbweiderich keinen Nektar liefert, müssen trotzdem noch weitere Blühpflanzen im näheren Umkreis angepflanzt werden. Um nicht nur einzelne, sondern möglichst viele Wildbienenarten und andere bestäubende Insekten zu fördern, sollte aber immer auf eine hohe Vielfalt an geeigneten Pflanzen und Strukturen geachtet werden.

  • Die Langschwanz-Kegelbiene parasitiert mehrere Bienenarten aus der Familie der Mörtel- und Blattschneiderbienen.

  • Unsere Wildbiene des Monats August ist die Langschwanz-Kegelbiene.

  • Die Langschwanz-Kegelbiene gehört zu den sogenannten Kuckucksbienen. Sie legt also ihrer Eier in die Nester anderer Bienenarten.

  • Namensgebend ist der spitze Hinterleib, mit dem das Weibchen durch die Hülle der Brutzelle ihres Wirtes stechen kann.

    Steckbrief

    Familie

    Apidae

    Körpergröße

    7 – 10 Milimeter

    Flugzeit

    Juni – August

    Verbreitung

    Die Schmuckbiene ist in Deutschland und Mitteleuropa weit verbreitet. Sie wird aber selten entdeckt, weil sich diese Brutparasitoide nur wenig auf Blüten aufhalten. Meist halten sie sich bei den sehr versteckt liegenden Nestern ihrer Wirtsart, der Schenkelbiene, auf.

    Nistweise

    Die Art findet ihren Lebensraum überall dort, wo ihre Wirte, die Schenkelbienen vorkommen. In Feuchtgebieten, Auwälder, Ufersäume, Gräben, Hochwasserdämme und Moore, aber auch in Gärten oder Parkanlagen mit ausreichend großen Beständen von Gilbweiderich, der spezifischen Futterpflanze der Schenkelbienen.

    Die Schmuckbiene lebt als Brutparasitoid und legt keine eigenen Nester an. Sie nutzt zur Eiablage die selbst gegrabenen und bereits fast fertiggestellten Nester der Wirtsbienen. Kurz vor der Fertigstellung schlüpft die Schmuckbiene schnell in das Nest, wenn die Wirtsbiene unterwegs ist und Proviant oder Verschlussmaterial für das Nest sammelt. Die Schmuckbiene legt ihr eigenes Ei einfach mit in die verproviantierte Zelle. Die Larven der Brutparasitiode entwickeln sich schneller als die Wirtslarve und sind daher in der Lage, diese auszusaugen oder zu töten und sich anschließend von ihrem Pollenvorrat zu ernähren. Bis zum Schlupf im nächsten Jahr überwintert die Art als bereits voll entwickelte Biene im Nest.

    Da die Art selbst keine Nester anlegt, schlafen sowohl Männchen als auch Weibchen festgebissen oder –geklammert an Blüten oder anderen Pflanzenteilen.

    Ernährung

    Schmuckbienen sammeln selbst keinen Pollen, um die Nachkommen zu versorgen. Um Nektar zu trinken, nutzt die Art verschiedene Pflanzenfamilien und –arten. Am Ende der Seite finden Sie eine Tabelle mit den Pflanzenarten, die für die Art als Nektarquelle nachgewiesen wurden.

    Wirtsbienen

    Beide Arten der Schenkelbienen Macropis europaea und Macropis fulvipes werden als Wirt genutzt.

    Gefährdung und Schutz

    Nicht gefährdet, aber besonders geschützt nach BNatSchG. Schutzmaßnahmen sollten auf den Erhalt der Wirtsbienenarten abzielen. Durch eine stabile Wirtsbienenpopulation wird auch der Bestand der Schmuckbiene gesichert.

    © Wildbienen