Wildbiene des Monats Juli 2021: Die Schmuckbiene
Die meisten Wildbienenarten sind wie die Honigbiene am ganzen Körper behaart. Die vielen feinen Härchen nutzen die Tiere um den überlebenswichtigen Pollen zu sammeln. Im Laufe der Evolution haben sich verschiedene Sammelvorrichtungen entwickelt, die perfekt an die Lebensumstände der jeweiligen Arten angepasst sind. Trotzdem gibt es einige Wildbienenarten, die keine ausgeprägte Behaarung am Körper aufweisen. Durch dieses Merkmal lassen sich die Brutparasitoiden unter den Wildbienenarten eindeutig erkennen. Zu ihnen gehört auch unsere Wildbiene des Monats Juli, die Schmuckbiene. Im Gegensatz zu den Wildbienenarten, die selbst Brutfürsorge betreiben, sammeln diese Bienenarten nämlich keinen Pollen und benötigen daher auch keine Sammelvorrichtung. Sie legen ihre Eier gleich einem Kuckuck in ein Nest einer Schenkelbiene (Macropis), daher nennt man sie auch „Kuckucksbienen“.
Männchen der Schmuckbiene weisen einen hellroten, an den Seiten schwarz gefleckten Hinterleib sowie einen rötlich bis gelbbraun behaarten Kopf und Brustabschnitt auf. Die Augen schimmern leuchtend türkis. Die Weibchen der Art sind insgesamt dunkler gefärbt, sie sind tiefschwarz mit einer roten Hinterleibsbasis und haben weiße Flecken an den Seiten der Brust, dem Hinterleib und den Beinen.
Credit und Copyright:
Bild 1: Jürgen Mangelsdorf (2016) / CC BY-NC-ND 2.0 / Link zum Original
Bild 2: Jürgen Mangelsdorf (2017) / CC BY-NC-ND 2.0 / Link zum Original
Bild 3: Jürgen Mangelsdorf (2017) / CC BY-NC-ND 2.0 / Link zum Original
Biologie der Schmuckbiene (Epeoloides coecutiens)
Was können Sie tun?
Sowohl die Schmuckbiene als auch ihre Wirte lassen sich durch einfache Maßnahmen auch im eigenen Garten oder auf öffentlichen Grünflächen leicht fördern. Dafür braucht es ausreichend große Bestände von Gilbweiderich (Lysimachia). Gilbweiderich ist eine typische Pflanze feuchter Standorte, wie Auwälder, Uferbereiche oder Feuchtwiesen. Zudem gehört sie zu den Ölblumen, die in Deutschland und Mitteleuropa insgesamt nur sehr selten vorkommen. Die Schenkelbienen, die von der Schmuckbiene parasitiert wird, versorgen ihre Nachkommen mit einem Gemisch aus Pollen und Öl und sind beim Sammeln auf diese Pflanzengattung spezialisiert, benötigen daher größere Bestände.
Durch die Anlage oder Förderung von künstlichen, aber möglichst naturnahen, feuchten (Bienen-)Biotopen mit größeren Beständen von Gilbweiderich kann die Schmuckbiene und ihr Wirt leicht in den eigenen Garten gelockt werden. So ermöglichen Sie einer lokalen Population sich zu etablieren und sichern ihr Fortbestehen. Da Gilbweiderich keinen Nektar liefert, müssen trotzdem noch weitere Blühpflanzen im näheren Umkreis angepflanzt werden. Um nicht nur einzelne, sondern möglichst viele Wildbienenarten und andere bestäubende Insekten zu fördern, sollte aber immer auf eine hohe Vielfalt an geeigneten Pflanzen und Strukturen geachtet werden. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie mit einfachen Maßnahmen Wildbienen im eigenen Garten oder Balkon fördern können.