Wildbiene des Monats Juni 2021: Die Große Spiralhornbiene
Der Juni vertreibt das regnerische Mai-Wetter, der üppige Regen hat aber die Winden zahlreich zur Blüte gebracht. Damit sind die Voraussetzungen für unsere Wildbiene des Monats ideal. Die Große Spiralhornbiene zählt zu den seltensten und auch merkwürdigsten Wildbienenarten in Deutschland. Ihren Namen verdankt die Art ihrem wesentlichen Erkennungsmerkmal, den auffällig spiralförmig zusammengerollten Fühlern, die allerdings nur die Männchen aufweisen. Bei den Weibchen sind die Fühler am Ende keulenförmig verdickt. Die etwa honigbienengroßen Wildbienen sind vollständig dunkel gefärbt. Ihr Kopf ist im Verhältnis zum restlichen Körper sehr klein, wodurch die Biene merkwürdig unproportioniert wirkt. In Deutschland kommt neben der Großen Spiralhornbiene noch eine weitere Art der Gattung vor, die kleine Spiralhornbiene.
Wissenswertes: Die Kleine Spiralhornbiene sieht der Großen Spiralhornbiene zum Verwechseln ähnlich, ist allerdings etwas kleiner. Sie kommt in Deutschland aktuell nur noch in Thüringen und Berlin sowie Brandenburg vor. Dort besiedelt sie vor allem sandige Böden. Ansonsten gleichen sich beide Arten in der Lebensweise.
Biologie der Großen Spiralhornbiene (Systropha planidens)
Was können Sie tun?
Durch die zunehmende Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung werden „wertlose“ Bereiche, Randstreifen, Säume oder Brachen nicht mehr zugelassen. Dabei bieten genau diese Standorte vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten der offenen Agrarlandschaft Lebensraum. Das führt zu einem massiven Verlust dieser Arten. Die immer länger werdende Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Deutschland dokumentiert diese Lebensraumverluste und den damit einhergehenden Artenschwund.
Doch dieses Problem existiert nicht nur in der Agrarlandschaft, auch im urbanen Raum oder im eigenen Garten fallen solche vegetationsfreien Bereiche häufig einer Ästhetik zum Opfer und werden durch Raseneinsaat oder ähnliches „verbessert“. Nicht nur die Große Spiralhornbiene nistet im Boden, auch ein großer Anteil der anderen Wildbienenarten gräbt sich ihr Nest selbst. Diese Arten können Sie leicht fördern, indem Sie Ihren Garten nicht ausschließlich danach bewerten wie er aussieht, sondern auch, welche Leistung er für unsere Insekten- und Tierwelt bringen kann. Alleine durch eine geeignete Pflanzenauswahl und das Zulassen solcher natürlichen Bereiche fördern Sie aktiv Wildbienen im eigenen Garten. Hier erfahren Sie mehr über eine wildbienenfreundliche Gartengestaltung.
Bildquellen
- 1 Systropha planidens w: C. Schmid-Egger
- 2 Systropha planidens w: C. Schmid-Egger
- Habitat Systropha planidens: C. Schmid-Egger