Wildbiene des Monats Oktober 2020: Die Ackerhummel
Der Herbst hat begonnen und damit einhergehend endet auch das Wildbienenjahr. Nur noch vereinzelte Wildbienenarten, z.B. staatenbildende Arten, wie Hummeln, sind noch draußen unterwegs. Die aktuelle Wildbiene des Monats Oktober, die Ackerhummel, ist selbst unter den Hummeln eine der letzten Arten, die so spät noch fliegt.
Aus diesem Grund ist dies die letzte Wildbiene des Monats, die wir dieses Jahr noch vorstellen. Im Frühling, wenn das Wildbienenjahr erneut beginnt, dürfen Sie sich wieder auf unsere neuen Kandidaten für die Wildbiene des Monats freuen.
Die Ackerhummel erkennt man an dem auffälligen, behaarten, rotbraunen Oberkörper, wobei der Farbton stark variieren kann. Der Hinterleib ist grauschwarz gefärbt und die Segmente sind durch längere, hell gefärbte Haare untergliedert. Die Hinterleibsspitze ist wieder rotbraun gefärbt. Insbesondere in Süddeutschland kann die Färbung stark variieren, wobei die orangerote Färbung nach Süden zu immer ausgedehnter wird. Sie kann dort leicht mit der Veränderlichen Hummel, Bombus humilis, verwechselt werden.
1. Ein Weibchen der Ackerhummel (Bombus pascuorum) sitzend an der Blüte eines Mücken-Händelwurzes; Copyright und Credit: N.N. (2013)
2. Ein Weibchen der Ackerhummel (Bombus pascuorum) im Anflug an eine Blüte; Copyright und Credit: Christoph Künast (2015)
3. Ein Männchen der Ackerhummel (Bombus pascuorum) trinkt Nektar von einer Asternblüte; Copyright und Credit: Convery flowers
Biologie der Ackerhummel (Bombus pascuorum)
Was können Sie tun?
Im Herbst stirbt das Hummelvolk mit der alten Königin ab und nur die Jungköniginnen überwintern. Diese haben sich im Sommer gleich nach dem Schlupf gepaart. Die Männchen sind bis zum Herbst ebenfalls abgestorben.
Die jungen Königinnen haben ihren Nektarmagen gut gefüllt und graben sich nun an einer geeigneten Stelle, meist in geringer Entfernung zum vorherigen Nest, ca. 15 Zentimeter tief in den Boden und warten dort drauf, dass die Temperaturen wieder ansteigen. Vereinzelt findet man aber auch Hummelköniginnen, die nur unter einer Streuschicht oder Totholz wenige Zentimeter tief im Boden verharren. Wenn Sie eine Hummel so vorfinden, lassen Sie sie auf jeden Fall liegen und decken Sie sie wieder gut ab, damit sie den kalten Temperaturen trotzen kann!
Nur eine von zehn Hummelköniginnen überlebt den Winter. Doch die die es geschafft haben, beginnen das Hummeljahr erneut, wenn die Bodentemperatur in einer Tiefe von 20 Zentimetern 5 – 6° Celsius erreicht hat. Die Jungköniginnen fliegen aus und gründen einen neuen Staat. Wenn man im Frühjahr also eine Hummel entdeckt, ist es immer eine junge Königin auf der Suche nach einem geeigneten Nest.
Hier erfahren Sie mehr über unsere heimischen Hummelarten und deren Überwinterung.