Wildbiene des Monats Juli 2023: Die Luzerne-Sägehornbiene
Wenn es um ihre Schlafplätze geht, sind Wildbienen oftmals sehr kreativ: Sie beißen sich an Pflanzenstängeln fest, schlafen in Hohlräumen oder machen es sich in Blüten gemütlich. Dann gibt es noch eine kleine Gruppe von Wildbienen, deren Männchen dafür bekannt sind, sich zu Dutzenden an Pflanzen zusammenzufinden, um hier sogenannte Schlafgemeinschaften zu bilden. Die Ironie dabei ist, dass Ihr Gattungsname Melitta den meisten Menschen zunächst als Kaffeemarke bekannt sein dürfte.
Der Deutsche Name „Sägehornbiene“ wirkt treffender, wenn man die charakteristischen, perlenschnurartig gesägten Fühler der Männchen betrachtet. Ansonsten erinnern die lediglich sechs in Deutschland vorkommenden Melitta-Arten äußerlich an Sand- oder Honigbienen, die sich jedoch an der Behaarung und Form der Beine unterscheiden.
Unsere Wildbienenart des Monats, die Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina), hat eine gelbbräunliche Behaarung mit hellen Stellen an der Körperunterseite. Am schwarzen Hinterleib befinden sich auffällige Haarbinden, die bei den Weibchen relativ breit und gelbbraun und bei den Männchen schmaler und weißlich gefärbt sind. Die etwas größeren Weibchen sind Beinsammler und besitzen eine gelbliche Schienenbürste. Ihre Fühler sind durch eine helle, rotbraune Unterseite gekennzeichnet, während die der Männchen eher bräunlich ist.
Biologie der Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina)
Was können Sie tun?
Um die Luzerne-Sägehornbiene zu fördern, sollten potentielle Nistplätze wie trockenwarme Brachen, Ruderalflächen und Dämme, sowie Sand-, Kies- und Lehmgruben im Agrarland sowie im Siedlungsraum möglichst erhalten und nicht kultiviert geschützt werden. Im eigenen Garten können vegetationsarme Stellen belassen oder neu geschaffen werden. Nahrungspflanzen wie Luzerne und Klee sollten vor allem während der Blütezeit nicht gemäht werden, um der Art sowie zahlreichen anderen Bestäubern ausreichend Pollen und Nektar anzubieten.