Wildbiene des Monats September 2022: Die Garten-Wollbiene
Die Hitze der vergangenen Sommermonate wurde in den letzten Tagen von Regengüssen und fallenden Temperaturen abgelöst. Eine gute Nachricht für unsere Blühstreifen, die sichtlich unter der ständigen Trockenheit gelitten haben. Während die Flugzeit der meisten Wildbienen ihren Höhepunkt bereits erreicht hat, gibt es Einige, die auch jetzt noch zahlreich unterwegs sind, um es sich für den Herbst kuschelig zu machen: die Wollbienen. Was diese Gruppe so besonders macht sind ihre fleißigen Weibchen, die neben Nektar und Pollen außerdem Pflanzenwolle zum Schutz ihrer Nachkommen sammeln. Die Männchen hingegen fallen durch ihr angriffslustiges Territorialverhalten auf, wenn es um ihre Futterpflanzen oder die Weibchen geht. Wir stellen unsere Wildbiene des Monats September vor: die Garten-Wollbiene!
In Parks und Gärten ist die Art aufgrund ihrer Größe und der auffälligen gelb-schwarzen Färbung am breiten Kopf und Hinterleib gut zu erkennen. Die Männchen sind bis zu 18 Millimeter groß und können durch orangene Haarbüschel an den Seiten des Hinterleibs sowie den drei spitzen Dornen am Endsegment identifiziert werden. Weibchen sind etwas kleiner und tragen neben ihrer auffälligen Bauchbürste auch an den Beinen dichte Haarpolster. Im Feld könnte man sie lediglich mit der etwas kleineren Felsspalten-Wollbiene A. oblongatum verwechseln, die sich jedoch durch olivgrüne Augen und orangerote Beine unterscheidet.
Credit und Copyright:
Bild 1 / Titelbild: Frank Vassen / CC BY 2.0 / Link zum Original
Bild 2: Gilles San Martin / CC BY-SA 2.0 / Link zum Original
Bild 3: Cristoph Künast
Biologie der Großen Wollbiene (Anthidium manicatum)
Was können Sie tun?
Die schöne Biene wird sich in Ihrem Garten wohlfühlen, wenn sie einen geeigneten Nistplatz, Baumaterial und Nahrung findet. Da sie gerne in vorgefundenen Hohlräumen nistet, kann man Nisthilfen in Form von Trockenmauern, Steinhaufen und Totholz an sonnigen Stellen schaffen. Wollige Pflanzen wie Flockenblumen, die Sand-Strohblume, Woll-Ziest und Quitten können den Weibchen als Baustofflieferanten für ihre Nester dienen. Heimische Ziest-Arten wie Schwarznessel, Salbei, Herzgespann, Kronwicke, Hornklee und Hauhechel werden ebenso gerne als Nektarquelle genutzt. Ansonsten eignen sich eine Vielzahl an Lippenblütlern, Schmetterlingsblütlern und Braunwurzgewächsen als Futterpflanzen. Wir wünschen viel Freude beim Beobachten!
Familie | Deutscher Name | Botanischer Name |
---|---|---|
Schmetterlingsblütler | Geißraute | Galega officinalis |
Gewöhnlicher Hornklee | Lotus corniculatus | |
Luzerne | Medicago sativa | |
Bocks-Hauhechel | Ononis arvensis | |
Gelbe Hauhechel | Ononis natrix | |
Kriechende Hauhechel | Ononis repens | |
Dornige Hauhechel | Ononis spinosa | |
Bunte Kronwicke | Securigera varia | |
Lippenblütler | Alpen-Steinquendel | Acinos alpinus |
Gewöhnlicher Steinquendel | Acinos arvensis | |
Schwarznessel | Ballota nigra | |
Heilziest | Betonica officinalis | |
Kleinblütige Bergminze | Calamintha nepeta | |
Schmalblättriger Hohlzahn | Galeopsis angustifolia | |
Rote Taubnessel | Lamium purpureum | |
Herzgespann | Leonurus cardiaca | |
Zitronen-Melisse | Melissa officinalis | |
Garten-Katzenminze | Nepeta x fassenii | |
Knollen-Brandkraut | Phlomis tuberosa | |
Muskateller-Salbei | Salvia sclarea | |
Hohes Helmkraut | Scutellaria altissima | |
Woll-Ziest | Stachys byzantina | |
Deutscher Ziest | Stachys germanica | |
Sumpf-Ziest | Stachys palustris | |
Aufrechter Ziest | Stachys recta | |
Wald-Ziest | Stachys sylvatica | |
Trauben-Gamander | Teucrium botrys | |
Edel-Gamander | Teucrium chamaedrys | |
Berg-Gamander | Teucrium montanum | |
Salbei-Gamander | Teucrium scorodonia | |
Wegerichgewächse | Garten-Löwenmaul | Antirrhinum majus |
Großblütiger Fingerhut | Digitalis grandiflora | |
Wolliger Fingerhut | Digitalis lanata | |
Roter Fingerhut | Digitalis purpurea | |
Ginster-Leinkraut | Linaria genistifolia | |
Streifen-Leinkraut | Linaria repens | |
Acker-Löwenmaul | Misoates orontium |