Wildbiene des Monats Mai 2022: Die Gewöhnliche Keulhornbiene
Sie ist nur wenige Millimeter groß, fast gänzlich unbehaart und glänzt metallisch in grünblau. Was wie eine exotische Wespe klingt, ist in Wahrheit eine bei uns nicht selten anzutreffende Wildbiene: die Gewöhnliche Keulhornbiene Ceratina cyanea.
Die häufigste Art ihrer Gattung ist nicht besonders anspruchsvoll wenn es um ihre Nahrungspflanzen, die Temperatur oder gar ihre Umgebung geht. Selbst an ungewöhnlichen Orten wie in Waldlichtungen und auf Kahlschlägen kann man sie finden – sofern dort geeignete Nistplätze vorhanden sind. Unsere Wildbiene des Monats Mai besiedelt ausschließlich markhaltige Pflanzenstängel oder dürre Zweige und gehört damit zu den sogenannten Stängelnistern. Im Garten lässt sie sich mithilfe einfacher Nisthilfen relativ leicht ansiedeln und beobachten.
Im Feld kann man die Gewöhnliche Keulhornbiene durch ihre geringe Körpergröße und ihre auffällige Färbung gut erkennen. Für die Gattung namensgebend sind außerdem die keulenförmigen, kurzen Fühler. Bis auf die weiße Gesichtszeichnung bei den Männchen unterscheiden sich die Geschlechter kaum. Einen besonders auffälligen Sammelapparat gibt es bei den Weibchen ebenfalls nicht, da der Pollen vor allem im Kropf transportiert wird.
Credit und Copyright:
Bild 1 / Titelbild: © Ines Schürer
Bild 2: Arnstein Staverløkk / CC BY-SA 3.0 / Link zum Original
Bild 3: Hectonichus / CC BY-SA 3.0 / Link zum Original
Biologie der Gewöhnlichen Keulhornbiene (Ceratina cyanea)
Was können Sie tun?
Der eigene Garten oder Balkon bietet sich ausgezeichnet als Nist- und Nahrungsplatz für die Keulhornbiene an. Wer den kleinen Tieren helfen möchte, sollte bestenfalls ein ganzjähriges Blühangebot als Nahrungsgrundlage schaffen. Noch einfacher ist es, einen Nistplatz anzubieten: am Gartenzaun oder im Beet können einzelne abgebrochene oder abgeschnittene Markstängel vertikal angebracht werden, sodass sich die Wildbieneneibchen dort einen Hohlraum schaffen können. Hierfür eignen sich die Stängel von Brombeeren, Himbeeren, Heckenrosen, Disteln, Kletten, Beifuß und Königskerzen. Wenn sich markhaltige Pflanzen wie diese bereits im Garten befinden, kann man sie nach der Blüte anschneiden und über den Winter stehen lassen. Einen ausführlichen Beitrag zu Stängelnistern im eigenen Garten finden Sie hier.
Familie | Deutscher Name | Botanischer Name |
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Spargelgewächse | Pannonischer Milchstern | Ornithogalum pannonicum |
Korbblütler | Kornblume | Centaurea cyanus |
Wiesen-Flockenblume | Centaurea jacea | |
Rispen-Flockenblume | Centaurea stoebe | |
Gewöhnliche Kratzdistel | Cirsium vulgare | |
Gewöhnliches Bitterkraut | Picris hieracioides | |
Glockenblumengewächse | Rundblättrige Glockenblume | Campanula rotundifolia |
Ausdauernde Sandrapunzel | Jasione laevis | |
Nelkengewächse | Kartäuser-Nelke | Dianthus carthusianorum |
Dickblattgewächse | Scharfer Mauerpfeffer | Sedum acre |
Schmetterlingsblütler | Weißklee | Trifolium repens |
Lippenblütler | Gewöhnlicher Dost | Origanum vulgare |
Wald-Ziest | Stachys sylvatica | |
Wegerichgewächse | Großer Ehrenpreis | Veronica teucrium |
Resedagewächse | Wilde Reseda | Reseda lutea |
Rötegewächse | Echtes Labkraut | Galium verum |