Wildbiene des Monats April 2021: Die Pracht-Trauerbiene
Die steigenden Temperaturen locken immer mehr Wildbienen aus ihren Nestern. Doch manchmal schlüpft gar nicht die Wildbienenart, die das Nest angelegt hat, sondern eine ganz andere. Wie ist das möglich? Auch bei den Wildbienen gibt es parasitische Arten, die ähnlich wie bei den Vögeln der Kuckuck ihr Ei in ein fremdes Nest schmuggeln und von der Wirtsart großziehen lassen. Diese Arten nennt man „Kuckucksbienen“, Brut- oder Futterparasiten. Unsere Wildbiene des Monats, die Pracht-Trauerbiene, ist eine dieser Arten. Sie gehört zu den Parasitoiden, die ihren Wirt töten bzw. diesen verhungern lassen, während parasitische Arten ihren Wirt am Leben lassen.
Die Pracht-Trauerbiene ist durch ihre Körpergröße sowie die namensgebende schwarze Färbung mit auffälligen weißen Haarflecken deutlich zu erkennen. Von der einzigen weiteren in Deutschland vorkommenden Schwesterart Melecta albifrons ist sie auch im Gelände gut zu unterscheiden, da diese eine größtenteils braune Behaarung aufweist.
Credit und Copyright:
Bild 1, 2, 3: Christian Schmidd-Egger (o.J.)
Biologie der Pracht-Trauerbiene (Melecta luctuosa)
Was können Sie tun?
Parasitische Bienen sind vollkommen abhängig von ihren Wirten. Verschlechtern sich die Lebensbedingungen einer Wirtsbienenart, wirkt sich das unmittelbar auch auf die zugehörigen Kuckucksbienen aus. Die Auswirkungen auf die Biodiversität, die durch den Verlust oder die Verschlechterung von Lebensräumen verursacht wird, sind daher meist noch um ein Vielfaches größer, als zuerst vermutet. Vorhandene Lebensräume sollten daher unbedingt erhalten und zu einem guten Zustand überführt werden. Grünanlagen und Gärten sollten möglichst vielfältig und abwechslungsreich gestaltet werden, um einer Vielzahl an Arten gute Lebensbedingungen in Form von Nahrung und Nistplätzen zu bieten. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihren Garten wildbienenfreundlich gestalten können.