Ackerhummel

Die Ackerhummel (Bombus lucorum) ist eine der wenigen Wildbienenarten, die noch bis in den hinein Herbst aktiv ist.

Eine Spätsommerfliegerin

Der Herbst hat begonnen und damit einhergehend endet auch das Wildbienenjahr. Nur noch vereinzelte Wildbienenarten, z.B. staatenbildende Arten, wie Hummeln, sind noch draußen unterwegs. Die aktuelle Wildbiene des Monats Oktober, die Ackerhummel, ist selbst unter den Hummeln eine der letzten Arten, die so spät noch fliegt.

Aus diesem Grund ist dies die letzte Wildbiene des Monats, die wir dieses Jahr noch vorstellen. Im Frühling, wenn das Wildbienenjahr erneut beginnt, dürfen Sie sich wieder auf unsere neuen Kandidaten für die Wildbiene des Monats freuen.

Die Ackerhummel erkennt man an dem auffälligen, behaarten, rotbraunen Oberkörper, wobei der Farbton stark variieren kann. Der Hinterleib ist grauschwarz gefärbt und die Segmente sind durch längere, hell gefärbte Haare untergliedert. Die Hinterleibsspitze ist wieder rotbraun gefärbt. Insbesondere in Süddeutschland kann die Färbung stark variieren, wobei die orangerote Färbung nach Süden zu immer ausgedehnter wird. Sie kann dort leicht mit der Veränderlichen Hummel, Bombus humilis, verwechselt werden.

  • Ein Weibchen der Ackerhummel sitzend an der Blüte eines Mücken-Händelwurzes.

  • Ein Weibchen der Ackerhummel im Anflug an eine Blüte.

  • Ein Männchen der Ackerhummel trinkt Nektar von einer Asternblüte.

    Steckbrief

    Familie

    Apidae

    Körpergröße

    Weibchen: 15 – 18 Millimeter, Männchen: 12 – 14 Millimeter

    Flugzeit

    März – November

    Verbreitung

    Die Art ist in Deutschland und Europa weit verbreitet und sehr häufig.

    Nistweise

    Die Ackerhummel ist ein Ubiquist, das heißt, sie ist nicht an einen bestimmten Biotoptyp gebunden. Sie findet ihren Lebensraum sowohl im Offenland als auch im Wald. Als Kulturfolger ist sie sehr häufig im Siedlungsraum anzutreffen und ist in Parkanlagen und Gärten oft die häufigste Hummelart.

    Die Art nistet sowohl unterirdisch als auch oberirdisch und ist dabei wenig wählerisch. Unterirdisch werden häufig verlassene Mäusenester genutzt, oberirdisch baut sich die Ackerhummel gerne unter Moospolstern, in der Krautschicht oder in den unterschiedlichsten Hohlräumen ihr Nest.

    Die Völker haben eine durchschnittliche Größe von 30 – 60, teilweise aber auch bis zu 150 Tieren.

    Ernährung

    Die Ackerhummel ist beim Pollensammeln nicht auf bestimmte Pflanzenfamilien spezialisiert und nutzt eine Vielzahl verschiedener Pflanzen. Sie verfügen über einen langen Rüssel, mit dem sie tief in Blüten kommen, um dort an den Nektar zu gelangen, den andere Wildbienen nicht erreichen.

    Kuckucksbienen

    Die Kuckuckshummelart Psithyrus campestris. In seltenen Fällen auch die Kuckuckshummelart Bombus rupestris.

    Gefährdung und Schutz

    Die Ackerhummel ist in Deutschland nicht gefährdet. Sie ist sehr anpassungsfähig und kann bei mangelndem Blütenangebot auf andere Trachtpflanzen umsteigen, was sie äußeren Einflüssen gegenüber sehr widerstandfähig macht. Dennoch gefährden der Rückgang des Blütenangebotes sowie die voranschreitende Bodenversiegelung und Intensivierung der Landwirtschaft die Ackerhummel. Schutzmaßnahmen sollten daher immer darauf abzielen, eine möglichst strukturreiche Landschaft zu schaffen und zu erhalten, sei es im Offenland oder im privaten Garten. Selbst auf dem Balkon lässt sich für die Ackerhummel als Generalistin leicht ein vielfältiges Blütenangebot schaffen, von dem auch viele andere Blütenbesucher profitieren.

    Die friedliche Art nutzt auch gerne Hummelnistkästen und lässt sich dadurch ebenfalls leicht fördern.

    © Wildbienen