Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf!

In allen 12 Berliner Bezirken blüht und summt es. 93 Blühflächen haben wir in den letzten Jahren für Berlin geschaffen. Würde man sie zusammenlegen, wäre die Fläche größer als der Alexanderplatz. 170 Wildbienenarten konnten wir auf unseren Projektflächen bereits erfassen, elf davon werden auf der Roten Liste der Bienen Deutschlands als gefährdet geführt. Sogar die seltenen Mauerbienenarten Osmia spinulosa und O. bicolor, die in Schneckenhäusern nisten, sowie die selten gewordene Witwenblumen-Sandbiene Andrena hattorfiana konnten wir auf unseren Blühflächen nachweisen. Aktuell leben rund 330 Wildbienenarten in Berlin.

Unser Projekt

2018 startete unser Artenschutzprojekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf!“, das wir seither gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt umsetzen.

Dabei werten wir öffentliche Grün- und Freiflächen für bestäubende Insekten auf und schaffen urbane Lebensräume für Wildbienen und andere Insektenarten. Konkret heißt das: Wir legen artenreiche Blühwiesen und Staudengärten an, pflegen Flächen naturnah und schaffen Nisthabitate.

Informationstafeln vor Ort machen auf das Projekt aufmerksam, das übrigens auch dazu dienen soll, die Maßnahmen auf ihre Alltagstauglichkeit, den Kostenaufwand und die Wirksamkeit für die Bestäuber zu prüfen. Die Wildbienen dienen hierbei als Schirmartengruppe: An ihren hohen Ansprüchen orientieren sich die geplanten Maßnahmen. Denn was für Wildbienen gut ist, hilft auch vielen anderen Tiergruppen.

Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen dabei helfen, die Berliner Grünpflege künftig flächendeckend insektenfreundlicher zu gestalteten und fließen als konkrete Handlungsempfehlungen in das Handbuch „Gute Pflege – Pflegestandards für die Berliner Grün- und Freiflächen“ der Stadt ein.

Darüberhinaus begeistern wir mit unseren zahlreichen Angeboten an Vorträgen, Schulungen und Workshops Bürgerinnen und Bürger für den Wildbienenschutz und informieren über eine wildbienenfreundliche Balkon-, Garten- und Grünflächengestaltung.

 

330

Wildbienenarten sind in Berlin bekannt.

Unsere Projektflächen

Die Auswahl der Flächen, die zu bestäuberfreundlichen Lebensräumen aufgewertet und als solche dauerhaft gepflegt werden, erfolgt gemeinsam mit den Bezirken und mit Blick auf die jeweilige Struktur, Lage, Repräsentativität, Größe, Nutzung und Eignung für Bestäuber. Für jede Fläche entwickeln wir die Maßnahmen individuell – unter Berücksichtigung der Bestandssituation wie Vegetation, Nutzung, Standortbedingungen etc. Bei der Bepflanzung verwenden wir gebietsheimische und standörtlich angepasste Pflanzenarten, die von einem möglichst großen Spektrum an Wildbienenarten genutzt werden.

  • Projektfläche im Nelly-Sachs-Park. Foto: A. Proske

  • Projektfläche am U-Bahnhof Hohenzollerndamm. Foto: T. Bluth

  • Projektfläche am Tegeler Weg. Foto: T. Bluth

  • Projektfläche auf dem Mittelstreifen der Altonaer Straße. Foto: T. Bluth

  • Projektfläche im Ruhwaldpark. Foto: T. Bluth

    Stark im Wildtierschutz: der Berliner Senat

    Berlin soll insektenfreundlicher werden. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt will die wichtigen Bestäuber fördern und finanziert das gesamte Projekt maßgeblich! Was für Wildbienen gut ist, hilft auch allen anderen Bestäubern. Deshalb orientieren sich die geplanten Maßnahmen an den hohen Ansprüchen der Artgruppe der Wildbienen.

    Klimawandel – wie geht es weiter?

    Die Klimaerwärmung stellt die Umwelt, Flora und Fauna und damit auch unsere Maßnahmenflächen vor neue Herausforderungen. Die Wildblumenwiesen haben bei andauernder Trockenheit und Hitze deutlich zu kämpfen, obwohl die ausgebrachten Pflanzenarten größtenteils resistent gegen diese Einflüsse sind.

    Doch unsere Blühflächen dürfen nicht die einzige Maßnahme gegen den massiven Verlust von Blüten und dem damit verbundenen Rückgang der Insekten in unserer Landschaft bleiben. In den kommenden Jahren wollen wir eine Veränderung in der Grünflächenpflege Berlins erreichen. Vor allem wollen wir dafür werben, das Mahdregime nachhaltig zu verändern und so die heimische Artenvielfalt zu fördern. Denn Berlin ist bunt – das sollen auch die Grünflächen sein.

    Fotos Header & Footer: T. Bluth