Rainfarn-Maskenbiene – die Wildbiene des Jahres 2022
Wer Kenntnisse zu Arten und ihren Lebensräumen hat, versteht sie auch zu schätzen. Und wer etwas zu schätzen versteht, weiß es auch zu schützen. Aus diesen Grund kürt das Kuratorium des Wildbienen-Katasters (WBK) seit 2013 die „Wildbiene des Jahres“. Hierbei wird jedes Jahr eine besonders spannende Art ausgewählt, die Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick in die große Welt der kleinen Insekten ermöglichen soll. In diesem Jahr könnte vermutet werden, dass der Zeitgeist eine kleine Rolle bei der Wahl gespielt haben könnte: gekürt zur „Wildbiene des Jahres“ wurde eine Maskenbiene!
Außer dem im männlichen Geschlecht namensgebenden weißen Gesicht ist die Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus) äußerlich ein eher unscheinbares Tier. Mit deutlich weniger als einem Zentimeter Körperlänge gehört sie zu den kleineren Vertreterinnen der heimischen Wildbienenfauna. Ihr Blütenbesuch auf Korbblütlern kann ihre Bestimmung jedoch sehr erleichtern. Zudem ist sie häufig im Siedlungsraum anzutreffen – denn im Gegensatz zu vielen anderen Hylaeus-Arten findet die Rainfarn-Maskenbiene hier noch ein breites Angebot ihrer spezifischen Nist- und Nahrungsspektren.
Biologie der Rainfarn-Maskenbiene (Hylaeus nigritus)
Was können Sie tun?
Da die Rainfarn-Maskenbiene den Menschen in ihre Siedlungsräume gefolgt ist, kann hier effektiv geholfen werden. Die Tiere haben sich im Laufe der Zeit an die Verfügbarkeit regionaler Wildblumen angepasst, wodurch man mit der Aussaat von Regiosaatgut (auch in der Stadt) viel erreichen kann. Wer einen eigenen Garten besitzt, kann eine besonnte Trockenmauer als Niststruktur bauen. Zudem kann man im Natur- und Artenschutz auch durch den Kontakt zu Grünflächenämtern viel erreichen. In Berlin machen Grünflächen beispielsweise mehr als 30 Prozent der Stadtfläche aus – wenn hier wertvolle Niststrukturen belassen und der Wuchs von Wildpflanzen zugelassen wird, können Wildbienen mit wenig Aufwand aktiv gefördert werden. Praktische Tipps zu Wildbienenschutz im Garten finden Sie hier.
Mehr Informationen zur „Wildbiene des Jahres“ und dem Wildbienen-Kataster finden Sie hier.
Credit und Copyright:
K. Böhm & C. Schmid-Egger (Deutsche Wildtier Stiftung)