Wildbiene des Monats August 2021: Die Salz-Buntbiene
Der Begriff Solontschak beschreibt einen Boden, der durch Verdunstung unter trockenen Bedingungen eine unbedeckte, salzführende und (fast) vegetationsfreie Oberschicht aufweist. Auf den ersten Blick ist dieser wechselfeuchte, schmierige und stark salzige Sodaboden für Wildbienen und Wespen uninteressant. Doch einige wenige Arten nutzen solche Extremböden zur Nestanlage. Die Salz-Buntbiene (Camptopoeum friesei) ist die einzige Art in Deutschland, die ausschließlich in solchen Böden nistet. Sie kommt hier nur im Raum Halle in Sachsen-Anhalt vor, wo sie Kali-Abraumhalden nutzt.
Zu erkennen ist die Salz-Buntbiene an ihrer charakteristischen schwarzen Färbung mit gelb-gebänderten Hinterleib sowie den großen, gelbgrünen Augen. Männchen haben rostrote Fühler und eine längere Behaarung als die Weibchen, die zudem größer sind.
Credit und Copyright:
Bild 1-3: Christian Schmid-Egger (2021)
Biologie der Salz-Buntbiene (Camptopoeum friesei)
Was können Sie tun?
Die äußerst seltene Art ist stark an ihr Habitat, also Solontschak-Gebiete, gebunden, wo sie in teils hohen Beständen vorkommen kann. In der Vergangenheit sind diese Nistmöglichkeiten in Sachsen-Anhalt durch menschliche Einflüsse wie Bergbauaktivitäten überhaupt erst entstanden. Wo die Biene vorher lebte oder ob sie erst nach dem Entstehen des Bergbaus einwanderte, ist unbekannt. Um die Salz-Buntbiene zu erhalten, müssen diese unerwartet wertvollen Areale erhalten bleiben. Langfristige, zielführende Pflege- und Entwicklungskonzepte dieser Lebensräume unter Beteiligung von Betreiberfirmen, Naturschutz- und Bergbaubehörden sowie eine landesweite Erfassung der Art sollten angestrebt werden.