Schon vor einiger Zeit haben wir darüber berichtet, dass in Hamburg am Schlump ein kleines Paradies für Insekten entsteht. Immer neue Pflanzen blühen nun und locken unzählige Bestäuber an. Mit den Bestäubern kommen auch die Räuber und so kann man an der  U-Bahn Haltestelle Schlump nun Bienenwölfe (Philanthus triangulum) sehen.

Bienenwölfe sind Wespen und sehen unseren gewöhnlichen Wespen, also denen, die sich bei uns am Kuchen bedienen, ähnlich. Allerdings haben sie eine ganz andere Lebensweise als die „Kuchen-Wespen“. Eine Bienenwölfin gräbt eine Neströhre in den Boden und legt in diesem Nest mehrere Brutzellen an. In diese Brutzellen trägt das Weibchen drei bis sechs gelähmte Honigbienen ein, diese dienen den Larven später als Nahrung. Wenn die Larven diese Nahrung verspeist haben, verpuppen sie sich auf einem Seidenstiel ohne die Wand oder den Boden des Nestes zu berühren. Im nächsten Juni gräbt sich dann die nächste Generation an Bienenwölfen aus den Nestern. Die erwachsenen Bienenwölfe ernähren sich, wie Bienen, von Nektar.

Man findet Bienenwölfe auf trockenen, warmen Magerwiesen. Durch die Trittbelastung auf Teilen der Grünfläche am Schlump hat sich hier ein ähnlicher Lebensraum gebildet. Da sich ein kleiner Fußweg gebildet hat, auf dem nun kein Rasen mehr wächst, haben die Bienenwölfe einen perfekten Lebensraum vorgefunden. Durch die Nutzung des Fußwegs beeinflusst der Mensch die Bienenwölfe nicht, die Nester sind stabil gebaut und auch wenn der Eingang mal verdeckt wird, stört das die Insekten nicht.

Statten Sie dieser spannenden Art doch bis Mitte Juli mal einen Besuch ab und schauen Sie zu, wie eine Bienenwölfin Nahrung für ihren Nachwuchs in ihr Nest einträgt.

Besonders spannend

Bienenwölfinnen können spezielle Bakterien in ihren Fühlerdrüsen züchten, diese Bakterien bilden antibiotische Substanzen. Damit werden die Nester ausgekleidet und die Larven spinnen diese Bakterien mit in ihren Kokon ein, so wird der Nachwuchs gegen den Befall durch Mikroorganismen geschützt.