Die Deutsche Wildtier Stiftung weist auf die Dringlichkeit von aktivem Wildbienenschutz hin

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. Mai als Weltbienentag (World Bee Day) ausgerufen. Sie will damit auf die Bedeutung von Bienen für die Bestäubung und Welternährung hinweisen. 75 Prozent der globalen Nahrungspflanzen sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig, auch in Deutschland betrifft dies Raps oder Obst- und Beerenkulturen.

Die Deutsche Wildtier Stiftung weist bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass nicht das häufige Nutztier Honigbiene gefährdet ist, sondern die Wildbienen. Christian Schmid-Egger, Wildbienenexperte der Deutschen Wildtier Stiftung, weist darauf hin, dass rund die Hälfte aller 585 bei uns lebenden Wildbienenarten auf der Roten Liste bedrohter Tierarten stehen und wie viele andere Insektengruppen auch massiv vom aktuellen Insektenrückgang betroffenen sind. „Wildbienen dürfen nicht mit der Honigbiene in einen Topf geworfen werden, weil erstere wild lebende Insekten sind, während die Honigbiene ausschließlich in der Obhut des Imkers überlebt und auch deshalb weltweit sehr häufig ist“, so der Experte.

Wie neuere Studie zeigen, sind Wildbienen im großen Umfang auch an der Bestäubung von Nutzpflanzen beteiligt und bestäuben vor allem viele Wildpflanzen. Eine Reihe von Pflanzenarten können ohne Wildbienen nicht überleben, weshalb diese Insektengruppe im Naturhaushalt unverzichtbar ist.

Die Deutsche Wildtier Stiftung engagiert sich seit 2013 im Wildbienenschutz. Unter anderem hat sie ein Projekt in Berlin, dort führt sie in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ein groß angelegtes Projekt zur Förderung der Wildbienen durch. Dabei legt sie Blühflächen mit den spezifischen Nahrungspflanzen und Nistmöglichkeiten für Wildbienen an, schult Mitarbeiter der Grünflächenämter in der wildbienengerechten Pflege von Grünflächen und informiert Garten- und Balkonbesitzer über Möglichkeiten, den eigenen Garten naturnah und damit insektenfreundlich gestalten. „Berlin darf zudem den Flächenschutz nicht vernachlässigen und muss weitere geeignete Wildbienenlebensräume als Schutzgebiet ausweisen“, mahnt Schmid-Egger an. Vor allem die Überbauung von ehemals wertvollen Biotopen mit Gewerbe- und Wohnimmobilien verringere die Zahl wertvoller Biotope stetig und trägt zum Artensterben bei, sagt der Experte.